Bananensplitterzone

(sl) Aus dem VBS kam diesen Sommer ein verspäteter Aprilscherz: Einzelne Teile der Kaderausbildung sollen Zertifiziert werden, um mehr Leute zum Weitermachen zu locken.

Wie das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) diesen Sommer mitteilte, will die Armee einzelne Ausbildungsmodule zertifizieren, um den (immer wenigeren) Soldaten, die sich zum Weitermachen entschliessen, die militärische Karriere schmackhafter zu machen. Ein solches Zertifikat biete nämlich, so sieht es zumindest das VBS, einen «Mehrwert für die zivile Karriere». Das muss aber, bei einem genaueren Blick auf die sieben angebotenen Zertifikate, stark bezweifelt werden:

  • «Selbsterkenntnis» (führt wohl zur Selbsterkenntnis, dass die Schweizer Armee der Gipfel der Absurdität ist…)
  • «persönliche Arbeitstechnik» (bezieht sich wohl auf die Lautstärke der gebrüllten Befehle…)
  • «Führung der Gruppe» (dieses Zertifikat hätten Samuel Schmid und der gefeuerte Generalsekretär Juan Gut wohl nie bekommen…)
  • «Kommunikation und Information» (mit diesem Zertifikat haben die Unteroffiziere wohl beste Chancen auf eine der über 200 Stellen in der Kommunikationsabteilung des VBS, beispielsweise im (nicht sehr kommunikativen) Nachrichtendienst)
  • «Führungstechnik» (s. oben…)
  • «Rechnungswesen» (hier lernen die Offiziere wohl, wieviel Benzin und Munition sie pro RS verbrauchen müssen, um im nächsten Jahr wieder das gleiche Kontingent zugesprochen zu erhalten)
  • «Konfliktmanagement» (das Konfliktmanagement à la Bumm-Bumm übt die Armee ja schon seit Jahrhunderten…)

Der Nutzen für die zivile Karriere scheint sich also in Grenzen zu halten. Überdies fehlt das einzige Zertifikat, das wirklich dem entspricht, was man in der Schweizer Armee heute wirklich gut lernt: «Zeittotschlagen».

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