Paraquat – Das tödliche Herbizid von Syngenta

Seit Jahren profitiert der Schweizer Agrokonzern Syngenta vom Verkauf des hochgiftigen und gesundheitsschädlichen Herbizids Paraquat. Die Erklärung von Bern (EvB) verlangt von Syngenta den sofortigen Produktions- und Verkaufsstopp von Paraquat und führt dazu eine breit angelegte, interaktive Kampagne durch. Helfen Sie mit!

Von François Meienberg, Erklärung von Bern

Gegen Paraquat ist kein Unkraut gewachsen, aber dafür in den letzten Jahren der Widerstand zahlreicher Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften auf der ganzen Welt. Paraquat ist ein Herbizid, das vom Agrokonzern Syngenta unter der Marke «Gramoxone» verkauft wird und in über hundert Ländern auf Plantagen (Bananen, Kakao, Kaffee, Baumwolle, Palmöl etc.), im grossflächigen Mais- und Sojaanbau, aber auch bei Kleinbauern ausgiebig zur Anwendung kommt.

Paraquat im Militäreinsatz

In den 1970er Jahren setzte die mexikanische Regierung mit anfänglicher Billigung der USA das Mittel ein, um mit Luftbesprühungen Marihuana-Felder zu zerstören. Diese Vernichtungsaktionen waren Teil der seit 1975 initiierten Operation Cóndor, einer von der Regierung geplanten rücksichtslosen Militäroperation gegen Drogenplantagen und -händler. Mit der darauf folgenden Verlagerung der Cannabis-Produktion nach Kolumbien wurde ein weiteres Land zum Versuchsfeld für den Einsatz von Paraquat und anderen Herbiziden im Drogenkrieg. Als eine der Folgen der Paraquat-Sprühungen trat bei Drogenkonsumenten in Mexiko und in den USA das so genannte Paraquat-Fieber auf. Die Patienten litten unter schwerwiegenden Lungenschäden und Akutvergiftungen. In den USA wurden in Marihuana-Proben bis zu 2 mg Paraquat pro Gramm entdeckt.

Vergiftungen durch Paraquat

Heute fordert Paraquat besonders in der Landwirtschaft der Entwicklungsländer unzählige Opfer. In Südkorea zum Beispiel vergiften sich jährlich über 2000 Personen mit dem Wirkstoff Paraquat (viele davon absichtlich), wobei 40 bis 50% der Vergiftungsfälle tödlich verlaufen. In Costa Rica gehört Paraquat zu jenen Pestiziden, die mit Abstand zu den meisten Vergiftungen führen. Die Gründe dafür liegen in mangelhaft gewarteten Sprühgeräten, in unzureichenden Kenntnissen der AnwenderInnen über die Risiken und Auswirkungen von Paraquat sowie in der ungenügenden medizinischen Versorgung bei akuten Vergiftungen oder Gesundheitsschäden. Vor allem aber sind die dringend erforderlichen Schutzausrüstungen für viele ArbeiterInnen nicht erhältlich oder sie können im feuchtheissen Klima nicht getragen werden.

Trotz dem Wissen, dass Paraquat in vielen Ländern nicht sachgemäss benutzt wird, forciert Syngenta den Verkauf dieses umstrittenen Herbizids. Viele Produzenteninitiativen (Max Havelaar, Rainforest Alliance, Forest Stewardship Council, Common Code for the Coffee Community etc.) haben bis jetzt freiwillig auf den Einsatz des Mittels verzichtet. In diversen Ländern (so auch in der Schweiz) ist das Produkt nicht mehr zugelassen, doch Syngenta bewegt sich nicht und hält am Produkt nach wie vor fest.

Syngenta muss gestoppt werden!

Dies ist ein Skandal, gerade weil in der Praxis der Beweis erbracht worden ist, dass es Alternativen zu Paraquat gibt, die weniger gefährlich, aber wirksam und rentabel sind. Die EvB fordert deshalb von Syngenta den sofortigen Stopp der Produktion sowie des Verkaufs von Paraquat. Mit Hilfe der Schweizer Bevölkerung wollen wir den Konzern unter Druck setzen und zum Handeln auffordern. Damit die Kampagne Erfolg hat, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.

Schlüpfen Sie an einem öffentlichen Gericht in die Rolle eines Geschworenen oder einer Geschworenen und bilden Sie sich Ihr Urteil. Sichten Sie Beweismaterial, lesen Sie das Plädoyer der Verteidigung oder nehmen Sie die Opfer und Täter genauer unter die Lupe. Entscheiden Sie selbst: Macht sich Syngenta mitschuldig an tausenden von Vergiftungs- und Todesfällen pro Jahr? Alle weiteren Informationen sowie das Abstimmungstool finden Sie auf unserer Kampagnen-Website unter www.paraquat.ch. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Paraquat wird oft ohne angemessene Schutzkleidung ausgetragen

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