500 Friedensbewegte trotzten dem Schnee

Fünfzig Jahre nach dem ersten Ostermarsch in Grossbritannien fand am 24. März in Bern der Ostermarsch 2008 statt. Auch dieses Jahr gehörte die GSoA neben kirchlichen und weiteren friedenspolitischen Gruppierungen zu den OrganisatorInnen.

Es waren die kältesten und schneereichsten Ostertage seit Jahren. 500 Friedensbewegte trotzten Kälte und Schnee und nahmen am Ostermarsch teil. Er stand unter dem Motto «Gerechtigkeit schafft Sicherheit – Für den Schutz vor Waffengewalt». Zur Begrüssung im Eichholz rief die GSoA-Aktivistin Louise Schneider dazu auf, die Hoffnung angesichts der weltweiten Militarisierung nicht aufzugeben und weiter zu kämpfen. An der Abschlusskundgebung auf dem Münsterplatz wies Alt-Nationalrätin Rosmarie Zapfl darauf hin, dass die Schweiz aufgrund ihres laschen Waffengesetzes eine der höchsten Suizidraten weltweit habe. Marianne Huguenin, Stadtpräsidentin von Renens, rückte die aktuellen Sicherheitsdiskussionen in den Vordergrund und betonte, wie gefährlich die Ausgrenzungen und Stigmatisierungen von Jugendlichen und Menschen mit Migrationshintergrund seien. Nur allzu oft werden alle Menschen des Herkunftslandes eines Täters pauschalisierend als gewaltbereit verdächtigt, wohingegen Tötungsdelikte mit Armeewaffe meist als Einzelfall eines Verrückten dargestellt werden, so Huguenin. Schliesslich zeigte Reto Rufer von Amnesty International den Zusammenhang zwischen globalem und schweizerischem Kleinwaffenhandel auf. Die Schweiz setze sich zwar für eine striktere internationale Kontrolle des Waffenhandels ein, sperre sich aber dagegen, im eigenen Land ein strengeres Waffengesetz einzuführen. Das untergrabe ihre Glaubwürdigkeit, so Rufer. Zum Abschluss der Kundgebung sorgten die Rapperinnen Steff la Chef und Lagalle mit ihren politischen Songs für gute Stimmung, wobei dankbar auch gleich die eingefrorenen Glieder warm getanzt werden konnten.