Es geht um sehr viel Geld

Obwohl kein klares Konzept erkennbar ist, will der Bundesrat mehr als zwei Milliarden Franken für neue Kampfjets ausgeben. Dieses Geld könnte viel klüger investiert werden.

Ursprünglich wollte das VBS zusätzlich zu den F/A-18-Maschinen 33 neue Kampfflugzeuge als Ersatz für die Tiger-Flotte beschaffen. Nur so, hiess es, sei die Sicherung des Luftraumes gewährleistet. Irgendwann war dann nicht mehr die Rede von einer konkreten Zahl an Flugzeugen – konkret wurde dafür die Höhe der Kosten. Mehr als zwei Milliarden will der Bundesrat ausgeben. Das reicht gerade einmal noch für die Anschaffung von etwa 20 Kampfjets – für den Unterhalt und die Nachrüstungen muss mindestens mit noch einmal so hohen Kosten gerechnet werden (siehe Tabelle unten). Plötzlich ist es also nicht mehr die Anzahl Flugzeuge, welche die Sicherheit des Schweizer Luftraums gewährleistet; massgeblich ist nun ein bestimmter Geldbetrag. Dieses Zahlenspiel lässt die grosse Planlosigkeit bei der Beschaffung der neuen Flugzeuge erkennen.

Wofür man zwei Milliarden sonst noch brauchen könnte

Um wie viel Geld es tatsächlich geht, wird einem bewusst, wenn man einige Vergleiche anstellt. Die SBB investiert gerade eine Milliarde in 50 Doppelstocktriebzüge für die Zürcher S-Bahn. Für die Gesamtsumme von 2.2 Milliarden könnte sie über 100 solche Züge kaufen. In der Stadt St.Gallen werden momentan 24 neue Trolley-Busse für 35 Millionen beschafft. Ein einziger Kampfjet würde über 60 dieser Fahrzeuge finanzieren. 32’000 Häuser liessen sich mit dem Geld auf den Minergie-Standard umbauen. Oder man könnte den CO2-Ausstoss von 254’899’145’299 Flugkilometern kompensieren.Während einem Jahr könnte man die Ausgaben der Schweiz für die Entwicklungszusammenarbeit verdoppeln – und somit für einmal die von der UNO gesetzten Ziele erreichen. Oder der Bund könnte mit dem Geld die jährlichen Subventionen für eine Million Kühe finanzieren.

Fast alles sinnvolle Ausgaben. Die Notwendigkeit von neuen Kampfflugzeugen in einem kleinen Land abseits jeglicher militärischer Bedrohungslage ist hingegen in keiner Weise ersichtlich. Es muss verhindert werden, dass Steuergelder in Milliardenhöhe für eine solch nutzlose Investition verschleudert werden.

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