Klimaschreck und Lärmbelästiger

Die Kampfflugzeuge, welche das VBS beschaffen möchte, belasten das Klima und bedeuten noch mehr Lärm für die Alpenregionen. Vier grüne Gründe gegen neue Kampfflugzeuge.

Es ist bekannt: Die neuen Kampfflugzeuge würden unser Klima um ein vielfaches stärker belasten als die bisherige Flotte. Der Grund dafür ist einfach: Die modernen Maschinen können mit über 2’000 km/h fliegen und verfügen über Tanks, die bis zu 10’000 Liter Kerosin fassen.Was die Kampfflugzeuge zu Klimaungeheuern macht, ist im Folgenden erklärt.

Grund 1: Neue Kampfflugzeuge stossen (noch) mehr CO2 aus

Der alten Tiger F-5 setzt über eine Strecke von 100 Kilometern 643 kg CO2-Emissionen frei.Alle im Rennen um den Teilersatz stehenden neuen Kampfflugzeuge stossen mehr als das Doppelte aus. Der Verbrauch einer Tankfüllung des Rafales produziert gleich viel CO2 wie 1’032 Personenwagen, die von Bern nach Basel fahren.

Grund 2: Neue Kampfflugzeuge belasten die Ozonschicht bis um das Vierfache

Kampfflugzeuge stossen neben CO2 auch weitere Schadstoffe aus, darunter auch Stickoxide. Stickoxide sind für den Treibhauseffekt 310-mal schädlicher als CO2. Besonders gefährlich sind sie,wenn sie in grosser Höhe ausgestossen werden – wie das bei Kampfflugzeugen der Fall ist. Das führt dazu, dass die Klimawirksamkeit des Schadstoffaustosses zwei- bis viermal höher ist als die der CO2 Emissionen alleine.

Grund 3: Neue Kampfflugzeuge sind (noch) lauter

Der Generalsekretär des VBS, Markus Seiler bestätigte Anfang 2008 der Berner Zeitung: «Es ist unbestritten: Kampfjets machen Lärm, und die neuen Flugzeuge machen mehr Lärm als die alten.» Schon jetzt ist der durch Kampfjets verursachte Lärm in den Alpenregionen ohrenbetäubend: Beim Start eines F/A-18 werden bis zu 125 Dezibel aus 100 Metern Entfernung gemessen.Zum Vergleich: Bei Konzerten sind nur 100 Dezibel erlaubt. Wie laut die neuen Flugzeuge tatsächlich werden, ist bisher nicht bekannt.

Grund 4: Nachbrennerstarts verzehnfachen Lärm und Klimabelastung

Bei Nachbrennerstarts wird in die ausströmenden Abgase des Triebwerks Kerosin eingespritzt. Dieses entzündet sich und erzeugt damit zusätzlichen Schub. So können die Flugzeuge Überschallgeschwindigkeit erreichen. Heute werden in Meiringen BE mit den F/A-18 Kampfjets über 1’000 Nachbrennerstarts pro Jahr durchgeführt (Das VBS hatte bei der Beschaffung 1991 von jährlich dreissig gesprochen). Solche Starts verzehnfachen die CO2-Emissionen und machen einen ohrenbetäubenden Lärm.

Umweltrecherche im Rüstungsbereich gestaltet sich schwierig

Wer Informationen zur Umweltverträglichkeit der neuen Kampfflugzeuge erhalten möchte, hat es nicht leicht. Der Kommunikationsleiter der Armasuisse wusste einzig, dass CO2-Ausstoss und Lärmemissionen Kriterien Sonntags in der Evaluation der zur Auswahl stehenden Flugzeugtypen sind. Der entsprechende Evaluationsbericht sei allerdings nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.

Ähnlich gestaltete es sich bei den Rüstungsfirmen. Die schwedische Firma Saab beschäftigt zwar diverse Lobbyisten in Bern, diese scheinen jedoch immer ausser Haus zu sein. Wahrscheinlich beim Apéro mit den Herren von Armasuisse. EADS konnte keine direkten Informationen liefern, verband uns jedoch mit dem Triebwerkhersteller des Eurofighter. Deren Pressechef konnte immerhin erklären wie aus der Grösse des Tankinhalts der CO2 Ausstoss berechnet werden kann. Die Firma Dassault schliesslich zeigt sich als Meisterin im Weiterverbinden:«Welcome to Dassault Aviation. Please hold the line…»

, ,