Schweizer Munition in Afghanistan

Ein deutscher Ingenieur und Publizist beschreibt, wie Schweizer Waffenfirmen Munition für den Afghanistan-Krieg optimieren.

Der in der Zeitschrift «Europäische Sicherheit » publizierte Artikel befasst sich mit einem Paradigmenwechsel in der deutschen Wehrpolitik. Es sei nun vor allem «wirkungsoptimierte, intelligente und pro gra m mierbare Munition» gefragt, um der «asym etrischen Bedrohung» Rechnung zu tragen, die bei aktuellen Bundeswehr-Einsätzen vorherrsche. Es liegt auf der Hand, dass Jäger die Situation in Afghanistan umschreibt.

In der Folge präsentiert Jäger mit unverhohle ner Begeisterung eine lange Liste neuer Waffen- und Munitionssysteme, mit deren Hilfe die «Wirkung im Ziel» verbessert werden soll, sprich: mit denen Menschen noch effektiver und zielgerichteter umgebracht werden können als bisher. Auffällig und brisant ist dabei, dass beinahe jede technische Innovation aus Schweizer Waffenschmieden stammt.

«Enge Zusammenarbeit»

Ausführlich gelobt wird die Munition der Ruag – einer Firma, die zu hundert Prozent dem Schweizer Staat gehört: «Die Firma RUAG Ammotec (…) führt die Entwicklungen von Infanteriemunition in enger Zusammenarbeit mit den Dienststellen der Bundeswehr durch.» Sowohl Scharfschützen als auch Soldaten mit Maschinenpistolen werden von der Bundeswehr mit Ruag- Munition nach Afghanistan geschickt. Auch bei der Flugabwehr setzt Deutschland auf Schweizer Munition, nämlich auf 35mm- Geschosse der Rheinmetall Air Defence (ehemals Oerlikon Contraves). Kürzlich hat unser nördliche Nachbar bei der Mowag ausserdem mehrere hundert Panzerfahrzeuge für den Einsatz am Hindukusch gekauft. Der Krieg in Afghanistan geht nun bereits ins neunte Jahr; ein Ende ist nach den manipulierten Wahlen nicht absehbar. Und die Schweiz beteiligt sich mit Waffenlieferungen – obwohl die neue Kriegsmaterialverordnung eigentlich vorsieht, dass keine Staaten mit Kriegsmaterial beliefert werden dürfen, die in einen bewaffneten Konflikt verwickelt sind (vgl. Artikel Seite 4). Dagegen hilft nur eines: Ein JA zur Initiative «Für ein Verbot von Kriegsmaterialexporten» am 29. November!