Zeitung 151 vom 21.08.2012:
30 Jahre GSoA
Editorial
Krieg und Frieden | von Felix Birchler | 15.08.2012
Liebe Leserin, lieber Leser
1982: Der Kalte Krieg ist gerade ziemlich heiss. Seit drei Jahren führt die Rote Armee in Afghanistan Krieg. In den USA ist Ronald Reagan Präsident, ein Hardliner auch in den Beziehungen zum Erzfeind im Osten. Im Jahr zuvor hat der sogenannte NATO-Doppelbeschluss in ganz Europa Demonstrationen ausgelöst. Eine breite Friedensbewegung wehrt sich dagegen, dass aus Mitteleuropa der Schauplatz eines atomaren Endkampfes zwischen den Supermächten werden soll. Viele unserer LeserInnen werden sich noch genau daran erinnern, weil sie selber an den Demonstrationen gegen die Aufrüstung in Europa teilgenommen haben. Für die ...
30 JAHRE GSOAKTIV
Was die GSoA lebendig hält
Krieg und Frieden | von Rahel Ruch | 15.08.2012
Während es eine der finanzstärksten Parteien der Schweiz trotz Ausgaben in Millionenhöhe nicht schafft, eine Volksinitiative mit genügend Unterschriften einzureichen und sich Vereine über den Mangel an Freiwilligen beklagen, engagieren sich seit 30 Jahren immer wieder Menschen bei der GSoA. Woran könnte das liegen? Ein Erklärungsversuch.
GSOA UND WEHRPFLICHT
Eine alte Pendenz erledigen
Wehrpflicht aufheben! | von Josef Lang | 15.08.2012
Die Aufhebung der Wehrpflicht, die in zwei Jahren zur Abstimmung gelangen dürfte, war bereits in den 90er Jahren ein ernsthaft verfolgtes Thema in der GSoA.
30 JAHRE VERLEUMDET
Von Moskau gesteuert, von Tigers unterwandert
Armee und Zivildienst | von Hanspeter Uster | 15.08.2012
Seit 30 Jahren wird die GSoA schlecht gemacht. Was für haarsträubende Vorwürfe dabei auftauchen, ist vor allem bezeichnend für das Weltbild und das Demokratieverständnis ihrer Absender.
ZUSAMMENARBEIT SCHWEIZ – SCHWEDEN
Konsens im Gripen-Deal?
Kampfflugzeuge | von Jonas Zürcher | 15.08.2012
Die beiden Amtskollegen Ueli Maurer und Karin Enström haben sich zwar in einer «Declaration of Intent» das militärische Ja-Wort gegeben. Dennoch stehen dem Gripen-Deal noch einige Hürden im Weg.
WISSENSCHAFT
Wehrdienst verdirbt den Charakter
Armee und Zivildienst | von Andreas Weibel | 15.08.2012
Schon wenige Monate Militärdienst schaden der Charakterentwicklung von Rekruten. Was deutsche und US-amerikanische WissenschaftlerInnen nachgewiesen haben, sollte auch den Schweizer BefürworterInnen der Wehrpflicht zu denken geben.
EU-WAFFENHANDELSDIREKTIVE
Tarnkappe für den Waffenexport
Kriegsmaterial-Exporte | von Adi Feller | 15.08.2012
Die EU hat für ihre Mitgliedsländer einen gemeinsamen Waffenmarkt geschaffen, in dem man Kriegsmaterial beliebig transferieren kann, ohne dass dies als Export gilt. Dies verschleiert den Blick auf den Kriegsmaterialhandel und ermöglicht der Waffenindustrie die Ausnützung lascher Kontrollen.
SCHWEIZER KRIEGSMATERIAL-EXPORTEURE
Wenn der Täter die Opferrolle mimt
Kriegsmaterial-Exporte | von Martin Parpan | 15.08.2012
Im syrischen Bürgerkrieg töten Schweizer Waffen. Dies deckte kürzlich die «SonntagsZeitung» auf. Ein generelles Exportverbot wird deswegen nicht erlassen. Im Gegenteil - die Schweiz mimt die Rolle des Opfers.
Chronologie
Krieg und Frieden | von GSoA | 15.08.2012
1982
Die GSoA wird im Restaurant Kreuz in Solothurn von gut 120 Personen gegründet. Zuvor hatte ein Restaurant in Kiental (BE) aus Angst vor Repressalien die Saalvermietung kurzfristig abgesagt.
1986
Einreichung der ersten Armeeabschaffungsinitiative mit 111‘300 Unterschriften.
1987
Das Schweizer Fernsehen weigert sich, den Film «Der Traum vom Schlachten der heiligsten Kuh» von Roman Brodmann zu zeigen. Stattdessen sendet die ARD den Dokumentarfilm über die GSoA.
1989
Nach einem bewegten Abstimmungskampf stimmen 35.6 Prozent für die Abschaffung der Armee. Zuvor hatten Militärs verlauten lassen, mehr als 10 Prozent Ja-Stimmen wären bereits eine Katastrophe. Das ...