Zunehmende Bedeutung von Atomwaffen

Eine Zeit zunehmender Unsicherheit und Verunsicherung der Politik ist eine goldene Zeit für die Rüstungsbranche – es wird aufgerüstet und modernisiert, notabene alles unter dem Titel «Sicherheit gewährleisten». Die unsichersten und potenziell zerstörerischsten Waffen, die Atomwaffen, nehmen paradoxerweise an Bedeutung zu. Selten harzte es so stark mit der Abrüstungspolitik und die nuklearen Arsenale werden weltweit modernisiert.

Die Bedeutung der Atomwaffen wächst. Weltweit werden die nuklearen Arsenale modernisiert und erweitert und die Rüstungskontrolle, die während des Kalten Krieges für die strategische Stabilität eine zentrale Rolle spielte, wird je länger je mehr zur Farce.
 Laut Oliver Thränert vom Center for Security Studies (CSS) der ETH, meinte der frühere Pentagonchef Donald Rumsfeld, Rüstungskontrolle sei nichts für Freunde – spätestens nach der russischen Annexion der Krim sind Russland und die USA jedoch keine Freunde mehr. Damit kehrt die nukleare Dimension ihrer Beziehung wieder auf die internationale Bühne zurück; in der Konsequenz erneuern beide ihre Atomwaffenarsenale. Aber auch in Asien spitzen sich die Entwicklungen zu. In Peking zeigt man sich besorgt, Amerika könnte Chinas verhältnismässig geringe Fähigkeit zum atomaren Zweitschlag mittels Raketenabwehr unterlaufen: Um dem entgegenzuwirken, baut Peking eine neue Generation von Raketen mit Mehrfachsprengköpfen und lässt zum ersten Mal ein mit ballistischen Raketen ausgerüstetes Atom-U-Boot Patrouille fahren.
Zur glaubwürdigen Abschreckung von China komplettiert Indien das düstere Bild mit der Arbeit am Aufbau einer vollständigen nuklearen Triade, also Atomwaffen zu Lande, zu Wasser und in der Luft.
 Währenddessen bleibt Rüstungskontrolle die Ausnahme und es fliessen Milliardensummen in die atomare Modernisierung. Umso wichtiger erscheinen unter dieser Perspektive die Initiativen der GSoA, Investitionen der Schweiz in die Rüstungsindustrie und insbesondere in Atomwaffen produzierende Konzerne komplett zu unterbinden.