Peacetrip

Auf einer Reise per Schiff rund um die Welt wird auch dieses Jahr ab dem 19. Dezember während dreier Monate ein Friedens-, Erziehungs- und Kulturprogramm geboten.

Das japanische Boot ist eine einmalige Angelegenheit: Während der drei Monate bis zum 19. März 1997 wird das Friedens-Schiff in 19 Ländern anlegen. Auf hoher See werden Veranstaltungen, Treffen und eine Vielzahl von Arbeitsgruppen angeboten, an denen sich die mehrheitlich japanischen Passagiere mit Gästen aus der ganzen Welt treffen. Sie diskutieren über die Chancen, die Uno zu reformieren, über die Entwicklungen hin zur Demokratie, aber auch über den Massenmord in Ruanda, über die Entmilitarisierung von Gesellschaften, die Kontrolle über Rüstungsproduktion und Waffenhandel, über Kriege, Konflikte und gewaltfreie Konfliktlösung.
Die Voraussetzungen an Bord des Luxusdampfers sind bestens, um sich zu entspannen (einschliesslich Schwimmbad und Turnhalle!), aber auch um sich wieder in Spannendes einzulassen. Jeder Tag hier ist ein Ereignis. SchriftstellerInnen, JournalistInnen, Uni-ProfessorInnen, Menschenrechts- und FriedensaktivistInnen als internationale Gäste, Diskussionen über die Situation in vielen Ländern rund um die Welt, Videovorführungen, Foto- und Kunstausstellungen, Parties… Selbst geheiratet werden kann an Bord auf Wunsch hin – mitten im grossen blauen Irgendwo. Der Kapitän nimmt die Trauung vor und die Schiffsbesatzung wird die schönste Hochzeitsfeier vorbereiten, die man sich wünschen kann.
Dieses Jahr startet das Peace Boat seine Reise rund um die Welt in drei Monaten in Singapur. Von dort geht es über Denpasar (Indonesien), Cairns (Australien), Noumea (Neukaledonien), Papeete (Thaiti), die Osterinseln (Chile), Callao (Peru), durch den Panama-Kanal weiter nach Kingston (Jamaika), Havanna (Kuba), Free Port (Nassau) Richtung Europa nach Tenerifa (kanarische Inseln), Tanger (Marokko), Rom (der für uns nächstgelegene Anlegeplatz des Peace Boats), Pireaus (Griechenland), Port Said (Ägypten), Massawa (Eritrea), Cochin (Indien) und von da zurück nach Singapur.
Jedes Jahr beteiligen sich Hunderte meist jugendlicher Reise- und Friedenshungriger aus verschienenen Kulturen und Ländern an dieser Reise. Begonnen hat die lange Odyssee des Peace Boat als Protestaktion einer Gruppe japanischer StudentInnen, die mit den zensurierten Büchern über die japanische Geschichte und die fehlende Verarbeitung der Rolle Japans im Zweiten Weltkrieg unzufrieden waren. Sie wollten diskutieren und lernen, sich auf die Verantwortung Japans einlassen, die Besetzung asiatischer Staaten und die dabei durch Japan begangenen Verbrechen thematisieren. Sie beschlossen, im Sommer 1983 auf die Inseln Guam und Saipan zu gehen und dort von Überlebenden des Krieges zu lernen, was die japanische Besatzung hier bedeutete.
Seit dann bringt das Peace Boat Jahr für Jahr Gäste aus Ländern in Konflikt oder Krieg zusammen mit lernbegierigen Menschen. Bei Landausflügen werden lokale Gruppen und Organisationen besucht und an Kulturanlässen teilgenommen. Dieses Jahr wird zwischen Australien und Tahiti (29. Dezember bis 10. Januar) und zwischen Jamaika und Italien (2. bis 21. Februar) erstmals auch ein Japanisch-Kurs auf dem Schiff angeboten. Zum Sprachkurs gehören die traditionelle japanische Tee-Zeremonie, die japanische Küche, Bon-Odori-Tanzen usw.
Das Motto des japanischen Peace Boat ist einfach: Lerne Menschen und damit die Welt kennen! Wer interessiert ist, sich – vielleicht auch nur für ein Stück weit – an der Reise zu beteiligen, erhält weitere Informationen bei: GSoA, Jasna Bastic, Postfach, 8031 Zürich.

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