Metamorphose eines Schweizsoldat

1940

Wer nicht schweigen kann, schadet der Heimat, und wer nicht lauthals heraus dem Verbrecherwahnsinnhitlerdeutschland die Stirn bietet, schadet auch. Schuhputz, Gamellenputz, Tornisterputz, Blechlöffelputz für die Schweizunabhängigkeit. Auch wenn bei mir zu Haus das Geschäft verlumpt, der Schweizsoldat putzt in der Früh, am Abend, alleine, gemeinsam, freiwillig oder zur Strafe, und wenn meine Frau zu Haus meine Arbeit noch mitverrichten muss, so ist es für die Schweizselbstständigkeit. D‘Schnorre halte – au im Hinterland. Im Ernstfall würde der Schweizsoldat zuerst das Kader erschiessen – für die Schweizfreiheit.

1943

Wer nicht schweigen kann, schadet der Heimat, und wer nicht lauthals der Schweizvolksverratidee REDUIT die Stirn bietet, schadet auch. Schweizfrauenpack, Schweizaltenpack, Schweizkinderpack lässt der General gern im Stich. Aber wir Soldaten schützen die Schweizfreiheit, die Füss an der Grenze stehen wir uns wund, und täten sie in den Leib uns hineinwachsen, verdorren und absterben, kein Fussellbogenbreit wanken wir von der Stelle. D’Schnorre halte – au im Hinterland. Als Soldat, als Bürger, als Schweizmann, nie, nie, nimmermals nie, kampflos das Land, mein Vatergrossvater- urururgrossvaterland dem Naziwahnsinn überlassen, nie.

1998

Weil im Aktivdienst an der Grenze der Schweizsoldat mit Bangen und Verzicht sich die Füss in den Leib gestanden, weil unsere Schweizfrauen zuhaus den Mann stellten, den Schweizsoldat unterstützten, ihre Gesundheit der Heimat als Opfer darboten, und weil unser Generalstab die GOETTLICHFUNKENIDEE REDUIT, unsere kolossale Alpenfestung im Schweizgebirgsmassiv stets bezugsbereit hielt, darum haben wir dem Hitler die Stirn bieten können. Und wenn jetzt der Amijud ein Feindbild sich sucht, die Schweiz verdreht und verzerrt, so vergesst nie, den Schweizjud auf Hilfsunterlassung zu prüfen. Die von der Weltjudschaft dem Flüchtlingshort Schweiz verordnete Geschichtsscham, fördert und züchtet natürlichst Urchristenjudfeindlichkeit.


Die Schaffhauser Autorin Katharina Tanner verfasste 1994 «Rufst du mein Vaterland» (S. Fischer). 1997 brachte das Theaterhaus Gessneralle ihr Stück «Der grosse B.» auf die Bühne, das sich mit dem Phänomen Blocher auseinandersetzt. Auch ihr nächstes Projekt «Schweigen ist Gold» befasste sich kritisch mit Schweizer Geschichte und Politik.