Die Abschaffung der Wehrpflicht ist gut, weil die Armee ohnehin keinen Sinn mehr macht

Die GSoA begrüsst die Abschaffung der Wehrpflicht. Die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht ist fragwürdig und heikel. Stattdessen sind freiwillige Dienste wie der zivile Friedensdienst zu fördern.

Die GSoA hat die Wehrpflicht schon immer abgelehnt. Wir betrachten deshalb deren Abschaffung als Schritt in die richtige Richtung. Allerdings liegt das Grundproblem der Armee – im Unterschied zu den Behauptungen des VBS-Chefs – nicht im Bundes-Defizit, sondern im eigenen Legitimations-Defizit. Die Armee hat schlicht und einfach keine sinnvolle Funktion mehr. Darüber muss in erster Linie eine öffentliche Diskussion geführt werden. Gegen eine Berufsarmee, welche einen Anschluss an die Nato erleichtern und innere Einsätze noch gefährlicher machen würde, würde die GSoA ebenso konsequent opponieren wie gegen die vorliegende Milizarmee.

Die Schaffung einer allgemeinen Dienstpflicht ist aus verschiedenen Gründen fragwürdig. Erstens ist es heikel, im Sozial- und Gesundheitswesen und in anderen Bereichen zwangsweise Personen einzusetzen, die kaum ausgebildet und unter Umständen ungenügend qualifiziert sind. Ein solcher Zwangsdienst schafft die Gefahr, dass die Qualität der Dienstleistungen im Gesundheits- und Sozialbereich sinkt. Zudem könnten Zwangsdienstleistende als Lohndrücker eingesetzt werden.
Zweitens wäre es völlig falsch, den Frauen, die in verschiedenen Bereichen den Männern bei weitem nicht gleich gestellt sind und einen grossen Teil der Erziehungs-, Betreuungs- und Hausarbeit leisten, eine neue Zwangsverpflichtung aufzuerlegen.
Drittens widersprechen Zwangsmassnahmen den individuellen Errungenschaften einer modernen Gesellschaft. Wir fordern deshalb, dass die Rahmenbedingungen für freiwillige Dienste an der Gesellschaft entscheidend zu verbessern sind. Ein Beispiel ist der von uns vorgeschlagene Freiwillige Zivile Friedensdienst.

Wie die katastrophalen Folgen der militärischen Interventionen in den letzten Jahren, vom Kosovo bis in den Irak, gezeigt haben, schafft man Frieden nur mit friedlichen Mitteln. Genauso könnte die Schweiz der Welt und sich selber mehr dienen, wenn sie die 9 Milliarden (volkswirtschaftliche Gesamtkosten), die sie gesamthaft immer noch für Militärisches ausgibt, im In- und Ausland für zivile Lösungen investieren würde.

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