Die GSoA fordert Transparenz vom VBS

Die allgemeine Wehrpflicht ist eine Illusion. Die GSoA verlangt die Veröffentlichung der Armeeauszählung.

In der Botschaft zur Initiative „Ja zur Aufhebung der Wehrpflicht!” spricht der Bundesrat von 46 Prozent eines Jahrgangs, die ihren Dienst in der Armee leisten. Die GSoA weiss, dass diese Zahl nicht stimmt und wesentlich weniger Männer ihren Dienst bis zum Ende leisten. Das VBS verweigerte der GSoA aber die Einsicht in die Armeeauszählung 2012 und 2013. Die GSoA hat nun beim VBS ein Gesuch um Einsicht in die Dokumente gestellt und verweist dabei auf das Öffentlichkeitsprinzip. Hier finden Sie das Gesuch.

GSoA-Sprecherin Seraina Patzen findet das Ganze undemokratisch: „Bis jetzt war es nie ein Problem die vollständige Armeeauszählung in der Militärbibliothek einzusehen. Knapp zwei Monate vor der Abstimmung am 22. September weigert sich nun das VBS dieses Dokument herauszugeben.”

Die Tauglichkeitszahlen bei der Aushebung zeigen ein absurdes Bild. So fluktuiert die Militärtauglichkeit zwischen den Kantonen massiv. Zum Beispiel zwischen den Kantonen Genf mit 50 Prozent und Appenzell Innerrhoden mit 81 Prozent. Diese Spannbreite ist mit medizinischen Gründen nicht erklärbar. 2012 waren gesamtschweizerisch 62 Prozent der 40’082 Stellungspflichtigen militärdiensttauglich. Von dieser Quote müssen noch die Zivildienstleistenden abgezogen werden. Unter dem Strich leistet noch etwa knapp die Hälfte der Stellungspflichtigen tatsächlich Militärdienst.

Was das VBS jedoch verschweigt, ist, wie viele Militärdienstleistenden aus dem Dienst entlassen werden ohne den Dienst vollständig erfüllt zu haben. Nikolai Prawdciz, GSoA-Mediensprecher, stellt fest: „Wenn schon heute die Mehrheit der Männer untauglich ist, in den Zivildienst geht oder den Dienst nicht zu Ende leistet, sehe ich nicht ein, wieso wir an der Wehrpflicht festhalten sollten. Die Armee braucht offensichtlich nicht alle Männer. Die allgemeine Wehrpflicht ist eine Illusion.”

 

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