Schluss mit traditionellen Rollenbildern!

Die Wehrpflicht festigt veraltete Rollenbilder vom Mann an der Waffe und der Frau am Herd. Der cfd und die GSoA haben heute in Bern eine Aktion zum Thema durchgeführt.

Die Wehrpflicht reproduziert ein Gesellschaftsmodell aus dem vorletzten Jahrhundert. In diesem Gesellschaftsmodell waren Frauen und Männer an spezifische Rollen gebunden. Der Mann war der starke Beschützer, der mit der Waffe sein Land und seine Familie verteidigte. Die Frau war die häusliche Bewahrerin, die sich um die Erziehung der Kinder kümmerte. In einem Interview mit Le Temps (6. Juli 2011) griff Bundesrat Ueli Maurer diese Vorstellung wieder auf als wäre sie ein zentraler Bestandteil unserer heutigen Gesellschaft: «Die Schweizer Armee ist ein integraler Teil unseres Landes. Sie besteht aus viel mehr als nur den Soldaten. Wir müssen diese Idee aufrechterhalten, dass jeder von uns ein Element des Milizsystems ist. Die Soldaten leisten ihren Militärdienst, die Frauen kümmern sich um den Haushalt und die Kinder.»

Diese Aussage zeigt, dass Befürworter der Wehrpflicht stark in diesen Rollenbildern verhaftet sind. Mit der Aufhebung der Wehrpflicht für Männer kann dieses Bild gelöst und ein Schritt zur Gleichstellung der Geschlechter gemacht werden.

Würde die Wehrpflicht am 22. September 2013 aufgehoben, so wären ab diesem Tag pro Jahrgang schweizweit mehrere Zehntausend junge Männer von den Konsequenzen betroffen: Sie würden nicht mehr zum Militärdienst gezwungen. Durch die Öffnung des Zivildienstes hätte die Initiative gleichzeitig Auswirkungen auf mehrere Millionen Frauen: Männer und Frauen dürften freiwillig Zivildienst leisten.

Mit einer Aktion machten die GSoA und der cfd auf die veralteten Rollenbilder aufmerksam und verteilten Abstimmungshilfen.

 

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