2. Zivile Mission in Palästina: Gaza

Die 2. Zivile Mission in Palästina besuchte Gaza, der Hauptstadt des Gazastreifen, einer Region, die fast ausschliesslich von Palästinensern bewohnt wird.

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8.9.2002, Bilder und Texte: sl Webdesign: db.


gaza Der Gaza-Streifen ist ein grosses Gefängnis, knapp 30 km lang, mit mehr als einer Million EinwohnerInnen. Es besitzt die weltweit grösste Dichte an EinwohnerInnen. Am 4. September 2002 hat das hohe Gericht in Israel entschieden, dass in Zukunft Familien und Angehörige von Selbstmordattentätern aus der Westbank in den Gazastreifen deportiert werden können. Im Unterschied zur Westbank konzentriert sich die Präsenz der israelischen Armee innerhalb des Streifens auf einige wenige, dafür strategisch entscheidende Punkte. So ist der ganze Streifen in drei Abschnitte geteilt, eine Fahrt von Rafah im Süden nach Gaza im Norden kann manchmal bis vier Tage lang dauern. Der Streifen ist mit einem Zaun komplett von Israel abgeriegelt, ein riesiger Checkpoint im Norden ist die einzige Verbindung. In einer Nacht, kurz bevor wir da waren, hat die israelische Armee einen Streifen Land entlang der Grenze zu Israel zur «Sicherheitszone» erklärt - mit den auf dem Bild sichtbaren Folgen.
gaza Der einzige "Erez"-Checkpoint zwischen dem Gazastreifen und Israel. Billige palästinensische Arbeitskräfte durchliefen ihn vor der Intifada zu Tausenden. Diese Arbeitskräfte werden heute nicht mehr nach Israel gelassen; im Gazastreifen ist die Arbeitslosigkeit höher als 60%. Heute ist die Ruhe am Checkpoint gespenstisch und wird nur manchmal unterbrochen von den Rufen eines israelischen Soldaten, der mit dem Gewehr in der Hand eine Kolonne von vereinzelten Palästinensern zur Eile antreibt.
gaza Ein weiteres Feld, welches von der israelischen Armee zerstört wurde (in der Mitte sieht man noch den Panzer) - diesmal, weil es zu nahe an einem der drei grossen jüdischen Siedlungsblöcke im Gazastreifen liegt (die 5000 israelischen Siedler im Streifen beanspruchen 42% des Landes...). Als wir auf dem Feld den Schaden besichtigten, fielen Schüsse, um uns zu vertreiben.
gaza Am Checkpoint zu einem der drei jüdischen Siedlungsblöcke im Gazastreifen. Innerhalb dieses Blockes leben noch immer einige PalästinenserInnen, die sehr grosse Mühen und Wartezeiten auf sich nehmen müssen, um jeden Tag diesen Checkpoint (zu Fuss) zu durchqueren.
gaza Derselbe Standort, nach rückwärts gerichtet. Diese Häuser stehen (standen) zu nahe an der Siedlung und wurden von der israelischen Armee daher unbewohnbar gemacht.
gaza Die andere Realität: Der Märtyrerkult und die Drohungen gegen Israel sind in den Strassen von Gaza, Rafah und Khan Junis allgegenwärtig. Sie sind Folgen einer dauerhaften Traumatisierung der palästinensischen Jugend, welche die Kinder für Hass zugänglich gemacht hat.
gaza In Rafah, im Süden des Gazastreifens. Kurz bevor wir da waren, wurde ein 30m breiter Streifen entlang der Grenze zu Ägypten von der israelischen Armee platt gewalzt. Dabei wurde das Abwassersystem der Stadt Rafah beschädigt, Epidemiegefahr war die Folge. Weil palästinensische Bauarbeiter bisher immer beschossen wurden, wenn sie sich in das Gebiet vorwagten, begleiteten wir sie. Auch da fielen zuerst Schüsse vom israelischen Wachturm im Hintergrund, bis wir unsere Pässe zeigten. Wir blieben solange da, bis die Arbeiter die Kanalisation wieder repariert hatten.
gaza Der zerstörte Streifen im Flüchtlingslager von Rafah. Links im Hintergrund die Grenze zu Ägypten.
gaza Ein palästinensisches Feld, von der israelischen Armee zerstört, da es zu nahe an einer Siedlerstrasse (Brücke im Hintergrund) gelegen ist.
gaza Zurück in Jerusalem, die andere andere Realität: Solidaritätszeichnung eines amerikanischen Kindes an Israel, welche zusammen mit Hunderten ähnlichen Bildern in Jerusalem ausgestellt wird. «Together we can thwath terrorism»...

Gruppe für eine Schweiz ohne Armee, 8.9.2002