Der ignorierte Krieg

Von den hiesigen Medien fast unbeachtet befindet sich seit einigen Monaten der Norden Jemens im Krieg. Die Regierung des Jemens versucht dort mit militärischer Gewalt gegen die religöse Minderheit der Houthi vorzugehen, die mehr Rechte fordert. Der seit Jahren schwelende Konflikt eskalierte weiter, als die Regierung im August diesen Jahres eine neue Offensive startete. Ende November marschierte auch die Armee Saudi-Arabiens in den Norden Jemens ein, um die jemenitischen Truppen zu unterstützen und eine “Sicherheitszone” einzurichten. Der Krieg hat bisher mehrere hunderte Tote, davon eine unbekannte Anzahl Opfer unter der Zivilbevölkerung gefordert. Zehntausende wurden vertriebenen.

Ein Piranha III / LAV III, wie die saudische Nationalgarde sie einsetzt. In kein anderes Land lieferte die Schweiz seit den Fünfziger Jahren mehr Panzerfahrzeuge.

Informationen zum Konflikt sind nur schwer erhältlich, da die jemenitische Regierung Journalisten den Zugang zum Gebiet verweigert. Die Frage, ob allenfalls im Kriegsgebiet Waffen aus der Schweiz eingesetzt werden, lässt sich nicht beantworten. Saudi-Arabien als drittgrösster Empfänger von Kriegsmaterial aus der Schweiz in diesem Jahr dürfte gemäss Gesetz – als an einem bewaffneten Konlikt beteiligt – nicht mehr beliefert werden. Vielleicht erinnert sich Bundesrätin Leuthard an ihre Versprechen im Abstimmungskampf, dass es keine neuen Exporte mehr an Saudi-Arabien gibt.

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