Veranstaltungen


19.05.2010 20:00

Film: Das Boot ist voll

Das Boot ist voll

(CH 1981, Farbe, 100min)
Markus Imhoof – anwesend, falls es die Dreharbeiten erlauben.
Türe 19.30
Beginn 20.00

Beschrieb „Wir wollten diesen Tod der Verfolgten nicht, aber wir nahmen ihn in Kauf. Es war die äusserste, aber damals unausweichliche Konsequenz jedes Antisemitismus“, schreibt Alfred A. Häsler im gleichnamigen Buch ‚Das Boot ist voll’ zur Schweizer Flüchtlingspolitik im Zweiten Weltkrieg. Eine Flüchtlingspolitik, die im Film von Markus Imhoof in einem Dorf nahe der Schweizer Grenze thematisiert wird.
Trotz der Schweizer Grenzschliessung 1942 schafft es eine kleine Gruppe vornehmlich jüdischer Flüchtlinge die Grenze zu überqueren. Von einer Wirtfrau entdeckt, finden sie in einer Dorfkneipe vorübergehend Zuflucht. Als der Dorfpolizist gerufen wird, sind die Flüchtlinge gezwungen ein groteskes, aber nicht weniger ernstes Spiel zu inszenieren. Ein Spiel, das – von der antisemitischen Flüchtlingspolitik aufgezwungen – nie zu gewinnen war.

Jahrzehntelang wurde von staatlicher Seite das Geschichtsbild der wehrhaften Schweiz konstruiert: dank einer klugen Strategie und Widerstandswillen vom Krieg verschont und als humanitäre Nation immer offen und hilfsbereit gegenüber Menschen in der Not. Erst die durch internationalen Druck angestossenen Debatten der 1990er-Jahre rund um die Rolle der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs und der Abschlussbericht der Unabhängigen Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg (UEK) brachten eine Wende in der staatlichen Erinnerungspolitik und im offiziellen Geschichtsbild.
Doch schon in den Jahren und Jahrzehnten zuvor gab es immer wieder JournalistInnen, Kulturschaffende und HistorikerInnen, die die Rolle der Schweiz während des Zweiten Weltkrieges kritisch hinterfragten. In unserer Filmreihe zeigen wir Filme von Schweizer Filmemachern, welche dem jahrzehntelang von offizieller Seite postulierten Geschichtsbild der Schweiz als humanitärer Nation entgegenzutreten versuchten. Ein Geschichtsbild, das nichtsdestotrotz sich auch heute noch hier und dort hält und gepflegt wird.

Eintritt Kollekte

 

Warum eine Filmreihe?

Jahrzehntelang wurde von staatlicher Seite das Geschichtsbild der
wehrhaften Schweiz konstruiert: dank einer klugen Strategie und
Widerstandswillen vom Krieg verschont und als humanitäre Nation immer
offen und hilfsbereit gegenüber Menschen in der Not. Erst die durch
internationalen Druck angestossenen Debatten der 1990er-Jahre rund um die
Rolle der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs und der
Abschlussbericht der Unabhängigen Expertenkommission Schweiz Zweiter
Weltkrieg (UEK) brachten eine Wende in der staatlichen
Erinnerungspolitik und im offiziellen Geschichtsbild.
Doch schon in den Jahren und Jahrzehnten zuvor gab es immer wieder
JournalistInnen, Kulturschaffende und HistorikerInnen, die die Rolle der
Schweiz während des Zweiten Weltkrieges kritisch hinterfragten. In unserer
Filmreihe zeigen wir Filme von Schweizer Filmemachern, welche dem
jahrzehntelang von offizieller Seite postulierten Geschichtsbild der
Schweiz als humanitärer Nation entgegenzutreten versuchten. Ein
Geschichtsbild, das nichtsdestotrotz sich auch heute noch hier und dort
hält und gepflegt wird.

Infoladen kasama :: www.kasama.ch
Konzeptbüro Rote Fabrik :: www.rotefabrik.ch