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12.05.2010 20:00

Film: Die letzte Chance

Die letzte Chance ( CH 1945, s/w, 110' )

Zaghafte Fragen zur schweizerischen Asylpolitik
Regisseur: Leopold Lindtberg

Im September 1943 gerät in Nord-Italien ein Kriegsgefangenenkonvoi in
einen Luftangriff. Zwei Gefangene können entkommen und schlagen sich in
Richtung Schweiz durch. Auf dem Weg in die Berge, werden die beiden
Soldaten von den Partisanen abgefangen und dem Dorfpfarrer übergeben, der
sie mit den lokalen Widerstandsstrukturen bekannt macht.
Obwohl die Dreharbeiten permanent behindert wurden und der Film vom
Bundesrat geprüft, erst nach diversen Zensurmassnahmen im Kino aufgeführt
werden konnte, stellt er erste zaghafte Fragen zur Schweizer Asylpolitik
während des zweiten Weltkriegs.

Mittwoch, 12. Mai '10 um 20 Uhr
Rote Fabrik, Aktionshalle

Warum eine Filmreihe?

Jahrzehntelang wurde von staatlicher Seite das Geschichtsbild der
wehrhaften Schweiz konstruiert: dank einer klugen Strategie und
Widerstandswillen vom Krieg verschont und als humanitäre Nation immer
offen und hilfsbereit gegenüber Menschen in der Not. Erst die durch
internationalen Druck angestossenen Debatten der 1990er-Jahre rund um die
Rolle der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs und der
Abschlussbericht der Unabhängigen Expertenkommission Schweiz Zweiter
Weltkrieg (UEK) brachten eine Wende in der staatlichen
Erinnerungspolitik und im offiziellen Geschichtsbild.
Doch schon in den Jahren und Jahrzehnten zuvor gab es immer wieder
JournalistInnen, Kulturschaffende und HistorikerInnen, die die Rolle der
Schweiz während des Zweiten Weltkrieges kritisch hinterfragten. In unserer
Filmreihe zeigen wir Filme von Schweizer Filmemachern, welche dem
jahrzehntelang von offizieller Seite postulierten Geschichtsbild der
Schweiz als humanitärer Nation entgegenzutreten versuchten. Ein
Geschichtsbild, das nichtsdestotrotz sich auch heute noch hier und dort
hält und gepflegt wird.

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