Mit Schürzen und Gewehren gegen die Wehrpflicht

Schlicht absurd ist es, dass in der Schweiz heute noch ein Gesetz existiert, das Männer und Frauen ungleich behandelt. Es handelt sich um eine Pflicht, die die einen betrifft und die anderen nicht; und dies aufgrund ihres biologischen Geschlechts. Derartige Gesetze zementieren Rollenbilder, die längst aus unseren Köpfen verschwunden sein sollten!

Die GSoA hat heute zusammen mit dem cfd (Christlicher Friedensdienst) eine Aktion auf dem Berner Bahnhofplatz durchgeführt. Sie stand unter Motto „Schluss mit traditionellen Rollenbildern”.
Rund ein Dutzend Männer und Frauen verteilten Flyer und Postkarten an die Passant_Innen und trugen dabei Schürzen und Besen, sowie Uniformen und Gewehre. Die Frage: Gibt es „den richtigen Mann” und die „richtige Frau” sollte dabei in den Vordergrund gerückt werden. Ein Mann wird nämlich eben so wenig durch seine militärische Ausbildung zum „Mann”, wie eine Frau einfach „an den Herd gehört”.

Die Wehrpflicht ist also nicht nur ein Relikt der Vergangenheit, das ein Massenheer verursacht, welches längst nicht mehr benötigt wird, sondern völlig veraltete Rollenbilder reproduziert. Bilder, die schon seit Jahrzehnten keinen aktuellen Bezug mehr haben und den Mann als wehrhaft, mutig und kräftig und die Frau als unterwürfig, schutzlos und abhängig darstellen.

Dabei geht vergessen, dass sich beileibe nicht jeder Mann über seine Waffenfertigkeiten und militärischen Gehorsam definiert, und bei weitem nicht jede Frau sich dazu berufen fühlt, Kinder zu gebären und für den Haushalt zu sorgen.

Bundesrat Ueli Maurer sieht dies allerdings anders, sagt er doch in einem Interview mit der Zeitung Le Temps (6. Juli 2011): „Soldaten leisten ihren Militärdienst, die Frauen kümmern sich um den Haushalt und die Kinder.” GSoA und cfd hoffen, dass die übrigen Schweizer_Innen etwas fortschrittlicher sind als der aktuelle VBS-Chef, und für eine Aufhebung der ungerechtfertigten Wehrpflicht einstehen.

 

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