Editoral

Liebe Leserin, lieber Leser

Die Kriegsgeschäfte-Initiative ist eingereicht! Rund vier Monate vor Ablauf der Sammelfrist konnten wir 104’902 gültige Unterschriften der Bundeskanzlei übergeben. Unsere Freude ist riesig und wir laden Sie ein, mit uns auf eine arbeitsreiche Zeit zurückzublicken (S. 6 und 7). An Ausruhen ist aber nicht zu denken: In der Zwischenzeit hat nämlich der Bundesrat die aktuellen Pläne zum Kauf neuer Kampfjets bekannt gegeben (S. 4 und 5). An der diesjährigen Vollversammlung der GSoA wurde einstimmig beschlossen, den vorgeschlagenen 24-Milliarden-Blankoscheck mit einem Referendum zu bekämpfen (S. 2). Neben diesem Beschluss haben wir auch eine Resolution gegen Auslandeinsätze der Schweizer Armee verabschiedet (S. 11). Nicht nur mit den Kampfjet-Plänen macht sich der Bundesrat unbeliebt: Im Frühjahr wurde bekannt, dass er die Kriegsmaterialverordnung erneut lockern will, damit Rüstungsgüter schon bald auch in Bürgerkriegsländer exportiert werden können. Alles Wichtige zu den tödlichen Geschäften finden Sie auf den Seiten 8 und 9. In solchen Zeiten ist es gut zu wissen, dass die Friedensbewegung aktiv ist: Der Ostermarsch in Bern war sehr gut besucht. Und auch die internationale Vernetzung der GSoA wurde gepflegt, dieses Jahr in Frankreich am ENAAT-Treffen (S. 2). Doch zurück zur Schweiz: Auf S. 10 widmen wir uns der Geheimarmee P-26 – ein weiteres unrühmliches Stück Schweizer Geschichte, welches bis in die Gegenwart Fragen aufwirft. Auch auf S. 11 geht es um Geheimnisse. Jedoch um solche, zu denen es überhaupt keine Ordner gefüllt mit Quellen im Bundesarchiv gibt. Trotzdem glauben viele an sie und ein kurzer Blick in die sozialen Medien macht deutlich: Verschwörungstheorien haben Hochkonjunktur. Ungefährlich ist das nicht. Bleiben wir also bei den Fakten: Es gibt wieder Wechsel im Seki-Team (S.12). Mit schwerem Herzen lassen wir Eva Krattiger ziehen, dafür freuen wir uns auf eine neue Sekretärin in Zürich und einen neuen Sekretär in Bern.
Gute Lektüre und einen wunderbaren Sommer wünschen Judith Schmid und das gesamte Redaktionsteam.

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