Bananensplitterzone

Liebe verschmähte Unteroffizierinnen und Unteroffiziere,

Im Frühjahr dieses Jahres habt ihr von der militärischen Führung einen Brief erhalten, in welchem diese behauptet, dass die Unteroffiziersschulen «leider» bereits ausgebucht seien. Futsch ist der Traum einer glorreichen militärischen Karriere. Oder soll ich Albtraum sagen, angesichts der Tatsache, dass die meisten von euch eh zu dieser Karriere gezwungen werden mussten?

Ne, lassen wir’s beim Traum, schliesslich würde euch der Aufstieg auf der militärischen Karriereleiter soviel bringen! Und manchmal muss man eben zum eigenen Glück gezwungen werden. Stellt euch doch nur mal vor, was ihr da verpasst! Im Militär lernt man nämlich nicht nur den besseren und effektiveren Umgang mit Mitmenschen («Meier, Schmid: Ziel Bahnhof, 50min Richtung meine Hand, Treffpunkt um t+17,2sec, los!») sondern auch nützliche Tipps und Tricks für das Berufsleben. Etwa eine Karriere als 20min-Verkäufer geplant? Dann nix wie ab in den Kosov@, dort erfährt man momentan, dass das Verteilen von Zeitungen nämlich «keine einfache logistische Angelegenheit, sondern Teil einer militärischen Operation, einer Psychologischen Operation» ist (Zitat aus einem Bericht betreffend der psychologischen Kriegsführung der Schweizer Armee im Kosov@). Ganz zu schweigen von Karrieren als Skipistenstampfer, Zeittotschläger oder Kistenbewacher!

Tut mir leid, ich schweife ab. Erzähle hier von den Vorteilen einer Karriere bei der Armee, und vergesse dabei, dass euch diese Karriere gerade durch die Lappen geht. Aber keine Bange, in einem Staat wo die Mehrheit der Bundesräte den Eindruck erweckt, bereits im ersten Weltkrieg tapfer um sich geballert zu haben, da setzt man sich noch für euch ein. Gerüchten zufolge soll sogar Sämi Schmid höchstpersönlich Mittel für eine Lösung sammeln, damit seine verschmähten Schafe bald trotzdem wieder die Armeekarriereleiter weiterklettern dürfen. Angetan von der Idee Micheline Camly-Reys, die ihre Schuhe, mit denen sie die Grenze zwischen Nord- und Südkorea überschritten hat, versteigern liess, will auch er seine Schuhe verkaufen, mit welchen er geschichtsträchtige Grenzen überschreitet. So sollen laut Bundesrat-Informationsleck © und NZZ am Sonntag bald seine Badelatschen, mit welchen Herr Schmid jeweils die Grenze in sein Badezimmer überschreitet, unter den Hammer kommen…