Die Armee schert sich einen Dreck um die Opfer von 1932

Die Militärgesellschaft des Kantons Genf wollte am Gedenktag zu Ehren der 13 Menschen, die am 9. November 1932 von der Armee getötet wurden, eine Informationsveranstaltung für GrossrätInnen abhalten. Die GSoA hat sich quergestellt!

Der 9. November ist nicht ein Tag wie jeder andere in Genf. Im Jahr 1932 wurden bei einer Intervention der Armee an einer antifaschistischen Veranstaltung 13 Menschen getötet und 60 verletzt. Die AktivistInnen hatten sich im Gemeindesaal von Plainpalais gegen eine faschistische Veranstaltung versammelt. Seit diesem tragischen Ereignis wird jedes Jahr am 9. November der Opfer gedacht. Deren Rehabilitierung wurde letzten Juni vom Staatsrat abgelehnt.

Eine inakzeptable Provokation
Es ist somit schwierig nachzuvollziehen, wie die Militärgesellschaft des Kantons Genf zum Entschluss gekommen ist, eine Veranstaltung «für die gesamte Genfer Classe Politique» am 9. November zu organisieren. Auf dem Programm dieser «Begegnung zwischen Politik und Militär 2018» stand eine Erläuterung zu «Zielen, Herausforderungen und Projekten der Armee auf der regionalen Ebene». Diese Provokation von Seiten der Militärgesellschaft – die entweder eine Verachtung gegenüber den Opfern der Armee oder den Willen, von diesem Ereignis abzulenken, an den Tag legt – konnten wir nicht einfach so hinnehmen.

Eine unvermeidliche Reaktion
Die GSoA Regionalgruppe Genf hat zur Erinnerung an dieses historische Ereignis eine Aktion mitorganisiert, bei welcher die Teilnehmenden über 13 Leichen gehen mussten, um in den Konferenzsaal zu gelangen. Gleichzeitig wurden Aufnahmen abgespielt, welche die Ereignisse des 9. Novembers erzählten und Archivbilder zeigten. Im Saal häuften sich die Fragen der linken VertreterInnen, die somit den geregelten Ablauf der Präsentation der Militärgesellschaft verhindern konnten.
Dank dem Engagement der AktivistInnen, die sich am 9. November versammelten, konnte verhindert werden, dass das Gedenken der Toten von 1932 beschmutzt wurde. Hoffen wir mal, dass die Armee die Botschaft verstanden hat.