Die GSoA und Palästina

Die GSoA hat sich in den letzten Monaten stark darum bemüht, den Konflikt in Israel/Palästina ins Bewusstsein der Schweizerinnen und Schweizer zu rücken. So haben wir viel zu einer eindrücklichen Kundgebung in Bern beigetragen, die unermüdliche Arbeit von Tobia in Genf hat viel zum Gelingen der Schweizer Mission in Palästina und zur durchgeführten ParlamentarierInnenreise ins Konfliktgebiet beigetragen.

Für unser Engagement haben wir viel Dankbarkeit und Lob erhalten. Aber auch Kritik: Mit den Forderungen, die wir zusammen mit anderen Organisationen an die Konfliktparteien und auch an die Schweiz richteten (Ende der Besatzung, Rückkehrrecht für Flüchtlinge, Ende der militärischen Zusammenarbeit) würden wir uns zu einseitig auf die Seite der PalästinenserInnen stellen.

Ich glaube, wir können uns zu Gute halten, diese Kritik in den letzten Monaten ernstgenommen zu haben und weiter ernstzunehmen. Wir sind uns bewusst, dass – bedingt durch die komplexe und beispiellos tragische Entwicklung und Geschichte dieses Konfliktes – Forderungen nach Wiedergutmachung begangenen Unrechtes automatisch zu einer nachvollziehbaren Spirale gegenseitiger Beschuldigungen führen können. Trotzdem sind wir überzeugt, dass Frieden in Nahost nicht erreicht werden kann, wenn man nicht diejenigen Tatsachen beim Namen nennt, die jetzt und heute einer Lösung im Wege stehen: Die tägliche Erniedrigung der palästinensichen Bevölkerung durch die Besetzung der nach 1967 eroberten Gebiete.

Für eine zentrale Forderung Stellung beziehen, muss noch lange nicht heissen, die Augen vor anderen Tatsachen zu verschliessen: Die palästinensichen Selbstmordattentate führen nicht nur zu unvorstellbarem Leid, sie behindern auch eine friedliche und politische Lösung des Konfliktes. Was wir davon halten, dies haben wir darum immer in aller Deutlichkeit gesagt.

Stefan Luzi