Die “Road Map”

Die neue Initiative der Amerikaner, mit Hilfe der «Road Map» im Palästinakonflikt Frieden zu schaffen, sollte keine übertriebenen Hoffnungen wecken. Sie bleibt solange unglaubwürdig als Sharon ihr nur in Worten aber nicht in Taten Unterstützung gewährt.

Er ist jederzeit in der Lage, wie es nun schon seit dem 18. September 2000 beständig geschieht (dem Tag des provokativen «Spaziergangs» Sharons auf dem al-Aqsa Areal), durch Provokationsschritte die radikalen Palästinensergruppen zur Gewaltanwendung gegenüber den Israeli zu verleiten und dann übermächtig auf die Palästinenser zurückzuschlagen mit dem Ziel, sie und ihre Institutionen möglichst weitgehend zu vernichten. Bisher ist nicht evident, dass die Amerikaner Sharon an dieser Politik zu hindern gedenken. Dass sie sich dazu noch vor den Präsidentenwahlen von 2004 entschliessen könnten, ist schon aus innenpolitischen Gründen unwahrscheinlich.

Sogar wenn sie es täten und eine friedliche Koexistenz der Palästinenser und Israeli erreichten, würde eine Befriedung der Lage in Palästina den Amerikanern im Irak nicht mehr viel nützen. Die irakischen Probleme und Unstimmigkeiten, mit denen sie dort konfrontiert sein werden, werden hausgemacht sein und so schwer wiegen, dass sogar eine Aufhellung der politischen Atmosphäre in Palästina sie nicht entscheidend verändern kann.

Arnold Hottinger


Siehe auch Einschätzung zur Situation in Palästina von Sergio Yahni

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