Editorial

In den kommenden Wochen erwarten uns sehr seltsame Diskussionen. Dieselben Politiker, die sonst nicht müde werden, ihre christliche Grundhaltung und die Familienwerte zu betonen, werden uns zu erklären versuchen, dass es in Ordnung sei, Kleinwaffen nach Afrika zu liefern – auch wenn die Waffen allzu oft in die Hände von Kindersoldaten geraten. Politikerinnen, die gegen den Islam hetzen, werden mit Vehemenz den Verkauf von Waffen an Pakistan und Saudi- Arabien verteidigen.Wirtschaftsführer, die sonst ein Loblied auf die gesellschaftliche Verantwortung und die ethischen Verpflichtungen von Unternehmen singen, werden dafür plädieren, dass die Schweizer Kriegsprofiteure sich weiterhin am Geschäft mit dem Tod bereichern können. Aber es gibt auch Hoffnung, dass diese schizophrene Politik am 29. November Schiffbruch erleiden wird. Die Volksinitiative für ein Verbot von Kriegsmaterial-Exporten wird mittlerweilen auch von CVP-Politikern und -Politikerinnen unterstützt. Christliche Hilfswerke wie Fasten opfer, der Christliche Friedensdienst und die Bethlehem Mission Immensee sagen ebenso JA zur Initiative wie Greenpeace und die wichtigsten Gewerkschaften der Schweiz, darunter der VPOD und vor aus sichtlich die Unia.

Am meisten Mut für die Abstimmung machen uns jedoch jene Leute, die sich täglich melden, um uns im Abstimmungskampf zu unterstützen. Sei es beim Verteilen von Flyern, beim Aufhängen von Plakaten, beim Organisieren von Veranstaltungen oder auch mit einer kleineren oder grösseren Spende. Die Rüstungsindustrie hat die geballte Macht des Geldes auf ihrer Seite – wir jedoch sind auf das Engagement, den Einsatz und die Kreativität all jener angewie – sen, die den schmutzigen Geschäften der Schweizer Waffenindustrie endlich ein Ende bereiten wollen. Auch für Ihre Hilfe, lieber Leser, liebe Leserin, sind wir sehr dankbar! Dies ist die letzte Ausgabe der GSoA-Zitig vor der Abstimmung am 29. November. Wenn Sie auf gsoa.ch oder www.kriegsmaterial.ch den Online-Newsletter abonnieren, erhalten Sie jedoch regelmässig die neusten Nachrichten über die weiteren Aktivitäten der Kampagne.