Editorial

«Jung, clever und schnell» nannte der Tagesanzeiger die GSoA während der Abstimmungskampagne gegen den Export von Kriegsmaterial. In der deutschen «Zeit» war zu lesen, der Reiz der GSoA liege «in der einmaligen Kombination, unkompliziert und bewegungsnah» zu sein, aber trotzdem realpolitisch etwas bewirken zu können. Für «Le Monde» aus Paris waren wir im Abstimmungskampf der Sand im Getriebe der Schweizer Militärlobby.

Auch wenn wir an jenem schwarzen Sonntag im November nicht gewonnen haben, gibt es viele Gründe, stolz zu sein auf unseren Abstimmungskampf. Es ist uns gelungen, eine breite Diskussion über Schweizer Waffenexporte zu entfachen, wie es sie seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat. Tausende Menschen haben sich für die Initiative ins Zeug gelegt: Der Lehrling, der am Smartmob in Altdorf teilnahm. Die Hausfrau, die in den Toggenburger Regionalzeitungen Leser briefe schrieb. Die Schülerin, die in Adliswil Flugblätter verteilte. Der Kapuzinerpater, der in seinem Blog Werbung für ein Ja machte. Der Grafiker, der unsere Kampagne mit einem weite ren Sujet bereicherte. Sie alle haben diesen Abstimmungskampf zu einem der vielfältigsten seit langem gemacht.

Es bleibt aber keine Zeit, uns auf der faulen Haut auszuruhen. Die Diskussion über die neuen Kampfjets kommt nun in die heisse Phase, und bereits nächsten Frühling könnte die Volksinitiative «für den Schutz vor Waffengewalt» zur Abstimmung gelangen. Legen wir uns also ins Zeug, damit die Sturmgewehre schon bald nicht mehr zu Hause gelagert werden und die Schweiz nicht Milliarden für unnütze Militärflugzeuge verjubelt.

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