Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser

Die Welt scheint in Flammen – ob in der Ukraine, in Syrien, im Irak oder in Gaza – der
Krieg zeigt wieder sein hässlichstes Gesicht. Entflammt ist auch die Kriegsrhetorik.
Die lauteste Forderung ist im Moment nämlich nicht die nach Frieden, sondern nach Waf-
fenlieferungen in die Krisenregionen. Dabei ist vielfach gerade die Hochrüstung zur
vermeintlichen Stabilisierung eines Regimes oder zur Unterstützung einer Rebellen-
bewegung eine der Hauptursachen dafür, dass Jahre und Jahrzehnte später politische
Konflikte zu blutigen Kriegen eskalieren. Bei den wenigen vorhandenen Bemühungen
zur Konfliktlösung wird die Uno aussen vor gelassen. Dabei zeigt gerade der Blick zu-
rück auf den Ersten Weltkrieg, wie wichtig internationale Konfliktlösungsmechanismen
sind und wie wichtig ein von allen Seiten als akzeptabel empfundener Friedensplan
ist. Kriege geschehen nicht einfach wie Naturkatastrophen, sie werden aktiv geführt
und unterstützt, sie müssen auch aktiv beendet werden.

In der Schweiz geht unser Engagement gegen den Militarismus weiter. Mit einer De –
mon stra tion am 1. August haben wir ein erstes Zeichen gegen Krieg und Nationalismus
gesetzt (S. 2), mit unserer Petition gegen die weitere Aufrüstung im Nahen Osten
(S. 4), wollen wir Druck auf den Bundesrat aufbauen, endlich aktiv zu werden. Weiter
analysieren wir das Ergebnis der Gripen-Abstimmung im Detail (S. 3) und fragen, wie
die Armee durch die Hintertür versucht, das Geld für sich zu behalten.
Erneut thematisieren wir den Ersten Weltkrieg, diesmal mit einem Fokus auf die Aus –
wir kun gen des Krieges auf die Schweiz sowie die Kriegsdienstverweigerung (S. 6).
Daneben behandeln wir die Instrumentalisierung der Marignano-Feierlichkeiten (S. 5)
sowie die Beteiligung der Schweizer Rüstungsindustrie an einer der grössten Waffen –
messen weltweit (S. 7).

Nur wenn wir uns aktiv gegen die kriegerischen Entwicklungen auf dieser Welt
engagieren, werden wir etwas bewegen. Packen wir es gemeinsam an!

Für das Redaktionsteam