Editorial

Bestimmt haben Sie es gehört: Unsere Kriegsgeschäfte-Initiative ist lanciert und läuft bereits auf Hochtouren! Es gilt nun 100’000 Unterschriften zu sammeln – eine nicht zu unterschätzende Arbeit. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass unser Anliegen auf offene Ohren stösst. «Geld für Waffen tötet» schrieb Louise Schneider frühmorgens am Tag der Lancierung an die Fassade der Schweizerischen Nationalbank. Sie prangerte die Schweizer Investitionen in die internationale Rüstungsindustrie öffentlich an und unterstützte damit unsere Initiative tatkräftig. Über die Aktion der 85-jährigen Friedensaktivistin berichteten dann sogar die Medien jenseits der Landesgrenzen. 

Die Schweiz ist zwar flächenmässig nicht das grösste Land der Welt, gehört aber zu den finanzstärkeren unter ihnen. Dies birgt Verantwortung. Wir sollten endlich beginnen darauf zu achten, wohin dieses Geld fliesst, wenn wir positive Effekte wie Frieden, Sicherheit und Stabilität erzielen wollen. Für Informationen zur Initiative lesen Sie unbedingt die Seite drei in dieser Zeitung und besuchen Sie www.kriegsgeschaefte.ch – jede Unterschrift zählt. Natürlich haben wir noch andere Inhalte für Sie erarbeitet. Lesen Sie auf Seite vier einen Bericht über die neuesten Deals der Schweizer Rüstungsindustrie. Die Seite fünf ist für einmal ganz der Technologie gewidmet. Wir gehen den Fragen nach, was unter dem Schlagwort «Cyberwar» zu verstehen ist und was die heutige Rolle von autonomen Kampfsystemen ist. Für die Seite sechs haben zwei verschiedene Organisationen für uns Gastbeiträge zum UN-Verbot von Nuklearwaffen verfasst. Des Weiteren steht die Aufrüstung in Europa im Fokus – ein Thema mit dem wir uns am diesjährigen Treffen des European Network Against Arms Trade in Rom mit AktivistInnen aus ganz Europa vertieft auseinandergesetzt haben. Zu guter Letzt werfen wir auf der Seite sieben einen Blick in die Vergangenheit und erinnern uns an Gernika und erzählen Ihnen von den vielleicht ersten Waffenexportgegnern der Schweiz.