Friedensmarsch gegen Nationalismus und Militarismus

Am diesjährigen 1. August organisierte die GSoA zusammen mit anderen Organisationen einen Friedensmarsch im Basler Dreiländereck. Rund 500 Personen erinnerten gemeinsam an den Beginn des Ersten Weltkrieges und setzten ein Zeichen gegen Nationalismus und Militarismus – Ideologien, die auch heute noch für Kriege und Konflikte rund um den Erdball verantwortlich sind.

Jedes Jahr weckt der 1. August in vielen Schweizer Innen patriotische Gefühle und den damit verbundenen Wunsch «ihre» Nation zu feiern. Die GSoA öffnete dieses Jahr zusammen mit anderen Organisationen den Blick auf die internationale Gemeinschaft. Mit einem Friedensmarsch wies sie darauf hin, dass vor rund hundert Jahren die Landesgrenzen und die eigene Nation immer wichtiger wurden und nationalistisches Gedankengut mitverantwortlich war für die Mobilmachung der Armeen, was schliesslich zum Ersten Weltkrieg führte. Auch heute noch sind dies Faktoren, die Konflikte und Kriege rund um den Erdball schüren, nicht zuletzt, weil sie oft in Verbindung mit Militarismus stehen. Die Demonstration wandte sich denn auch gegen den Krieg in Gaza und gegen die Aufrüstungs- und Spannungspolitik in Ost und West. Sie forderte den Stopp jeglicher Rüstungszusammenarbeit und Militärkooperation mit Israel und dem ganzen Nahen Osten, wie auch mit Russland und der Ukraine.

Grenzen überschritten
Um zu betonen, dass die Länder dieser Welt gemeinsam nach Lösungen suchen sollten, statt sich gegeneinander zu erheben und zu bekämpfen, überschritt am diesjährigen 1. August ein bunter Umzug die drei Landesgrenzen zwischen der Schweiz, Frankreich und Deutschland. Die teilnehmenden FriedensaktivistInnen setzten sich in Basel an der St-Louis Grenze in Bewegung, spazierten durch Huningue (F) bis über die Passerelle des Trois Pays nach Weil am Rhein (D) und kurz bevor sie wieder nach Basel marschierten, zerschnitt Jo Lang einen Stacheldraht. Ein solcher hatte im Ersten Weltkrieg Kriegsdienstverweigerer daran gehindert, in die Schweiz zu flüchten. An der Schlusskundgebung auf der Basler Dreirosenmatte betonte die Religionswissenschaftlerin Claudia Haydt von der deutschen Informationsstelle Militarisierung (IMI), dass der Erste Weltkrieg nicht vom Himmel gefallen, sondern eine Folge des Wettrüstens gewesen sei. Heute gehe es darum, Nein zu sagen, wenn für Kriege immer wieder neue Begründungen gesucht werden. Der französische Pazifist Pierre Rosenzweig aus Strassburg stellte die französische Friedens- und Antiatombewegung vor. Er würdigte den am 31. Juli 1914 von einem Rechtsextremisten erschossenen Kriegsgegner und Sozialistenführer Jean Jaurès. Dieser hatte sich für einen europäischen Generalstreik gegen den Krieg engagiert. GSoA-Vorstand Jo Lang wies darauf hin, dass die Schweiz sich nicht am Krieg beteiligt, aber diesen mit Rüstungs- und Kapitalexporten mitgefüttert hatte und forderte vom Bundesrat, sich im Nahen Osten ebenso aktiv für den Frieden und das humanitäre Völkerrecht zu engagieren wie in Osteuropa.

, ,