Innerschweizer Filz

Das muss weh tun: Jahrelang hat der Nidwaldner FDP-Nationalrat Edi Engelberger die Kriegsgewinnler der Firma Pilatus in Bundesbern bei allen kritischen Fragen in Schutz genommen und eine Verschärfung der Exportbestimmungen verhindert.

Und nun konnten sich ausgerechnet die Konkurrenten von der SVP als die Schutzheiligen der 1200 Arbeiter profilieren, die Pilatus im Kanton Nidwalden beschäftigt. Denn nach der von Bundesrätin Leuthard angekündigten Verschärfung des Güterkontrollgesetzes aufgrund der Kriegseinsätze von Pilatus-Flugzeugen im Tschad, überboten sich die Nidwaldner Parteien im Schüren von Ängsten bezüglich eines Stellenabbaus bei Pilatus. Und wo Ängste geschürt werden, profitiert meistens die SVP – die in Nidwalden auf Kosten der CVP in den Regierungsrat einzog. Ist das der Dank für Engelbergers unermüdliches Lobbying, das über seine Aktivitäten in Bern weit hinausging? Als Aufsichtsrat der staatlichen Exportförderungsagentur Osec half er mit – in Zusammenarbeit mit den Schweizer Botschaften vor Ort – dass Schweizer Rüstungsfirmen ihre Produkte an Rüstungsmessen auf verschiedenen Kontinenten präsentieren können. Mit dabei natürlich: Pilatus.

All dies tat Engelberger, heute Präsident des Schweizerischen Gewerbeverbandes, natürlich in vorbildlicher Selbstlosigkeit. Ihm ging es immer nur darum, dass die Familienväter in seinem Kanton nicht auf der Strasse landen und dass die heile Welt in der Innerschweiz bewahrt wird – wenn sie auch anderswo, vielleicht auch wegen ein paar bewaffneten Pilatus-Flugzeugen, ein bisschen Schaden nehmen würde…

Dass Engelbergers Druckerei regelmässig die schönen Jahresberichte und Hochglanzbroschüren der Firma Pilatus drucken darf, ist natürlich reiner Zufall. Ein Schuft, wer anderes vermuten würde und die Rechnungen der Druckerei einmal ganz genau anschauen möchte.