Internationales Bündnis gegen schwedische Kampfjets

Am 15. April fand die diesjährige GSoA-VV im Restaurant Kreuz in Solothurn statt. Die schwedischen Kampfflugzeuge und der arabische Frühling waren die beiden Themenschwerpunkte.

Gleich zu Beginn der Vollversammlung ging ein Raunen durch die Reihen. Die Vorstellungsrunde zeigte, dass neben den TeilnehmerInnen aus allen Ecken der Schweiz auch dieses Jahr wieder jemand von der Gruppe Giardino zur GSoA abdelegiert wurde, um sich unsere Ideen und Strategien anzuhören. Leider konnte der adrette Herr nur bis zum Mittagessen bleiben.

Die Regionalgruppen berichteten über die vielen Aktionen gegen die neuen Kampfjets, zur Streubombenkonvention, gegen Kriegsmaterialexporte und über das fleissige Sammeln für die Wehrpflichtinitiative. Ein selbstproduzierter Film fasste schliesslich das ereignisreiche 2011 zusammen.

Swedish-Swiss Alliance Against Fighter Jets
Der Vormittag stand im Zeichen der Kampfjetbeschaffung. Nach kurzer Diskussion beschloss die Vollversammlung, das Referendum gegen den Kauf des Gripen zu ergreifen. Höhepunkt war jedoch der Vortrag von Rolf Lindal von der schwedischen Friedensorganisation SPAS. Rolf erklärte, dass SPAS seit dreissig Jahren das Projekt Gripen begleite. Er zeigte die Entwicklung des Gripen und die Abhängigkeit von Saab vom schwedischen Staat auf. Wenn der Gripen nun keinen neuen Käufer finde, wäre dies die grosse Chance seine Weiterentwicklung zu stoppen. Darum Rolfs Aufruf: «Help us to ground Gripen!» Da lässt sich die GSoA nicht zwei Mal bitten und gründete an der Vollversammlung zusammen mit SPAS ein Bündnis, die «Swedish-Swiss Alliance Against Fighter Jets». Ziel des Bündnisses ist ein stetiger Austausch von Informationen und Wissen, um den Schweizer Kauf und damit die Weiterentwicklung des Gripen zu stoppen.

Jasmin für den Arabischen Frühling
Nach dem schmackhaften Mittagessen war der Nachmittag ganz dem Arabischen Frühling gewidmet, insbesondere der Demokratiebewegung in Syrien. Hartmut Fähndrich, berühmter Übersetzer arabischer Literatur, beschrieb am Beispiel von drei Büchern, wie sich der Umgang mit Repression verändert habe. Dabei machte er deutlich, dass die Veränderungen, die wir jetzt erleben, sich schon in den letzten drei, vier Jahren vor den Aufständen abzuzeichnen begannen.

Nach diesen theoretischen Ausführungen gab der aus Syrien stammende Shadi Aman vom Kollektiv Jasmin in Genf einen sehr persönlichen Einblick in die Protestbewegung in Syrien. Er selber steht durch Freunde und Familie in Syrien im ständigen Kontakt mit den DemonstrantInnen. Er wies auf die unterschiedlichen beteiligten Gruppierungen hin und verschaffte ein lebendiges Bild der Proteste. Gemäss seiner Einschätzung sind die meisten Oppositionellen gegen eine Einmischung von aussen und gegen die Militarisierung des Protestes. Damit dies so bleibe, brauche es grosse Proteste überall auf der Welt. Darum versucht Jasmin über Facebook den friedlichen Protest weiter zu tragen und zu mobilisieren. Der Arabische Frühling gehöre dem arabischen Volk und nicht den AmerikanerInnen oder FranzösInnen.

 

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