Internationales Militärfilmfestival

Jedes Jahr produziert die Armee Werbefilme für mehrere Millionen (Steuer-)Franken. Wir sahen uns mal so einen Streifen an.

Die Werbefilme sollen die Jugend fürs Militär begeistern, um die Zahl der Rekruten zu vergrössern. Die Wehrpflicht scheint nicht mehr zu genügen. Natürlich zelebriert unsere Armee auch in der Filmproduktion ihren verschwenderischen Stil und so hat bald jede Truppengattung einen eigenen Film. Es führt sogar soweit, dass die militärischen Filmproduktionen an einem Festival der anderen Art, dem «internationalen Militärfilmfestival», prämiert werden. Stolz präsentierte die Luftwaffe dort ihre 120’000 Franken teure Produktion «Beyond enemy lines, der Fallschirmaufklärer».

Von der Bewerbung…

Im informativen Teil der DVD wird gezeigt, wie man sich bewerben «darf». Die Ausbildung, inklusive Gleitschirmdiplom, militärischen Schulungen und anderen Verblödungsaktionen, kostet die Teilnehmer nur 500 Franken, den nicht näher bezifferten Rest übernimmt der Staat. In der weiteren Aufzeichnung fallen romantische Begriffe wie Kameradschaft oder «Mutter Erde», welche unter den militärischen Aktionen je länger je stärker zu leiden haben wird. Zum Schluss werden dem geneigten Zuschauer dann zwölf der anfänglich 200 Anwärter als Retter der Schweiz präsentiert.

… zum Kampfeinsatz

Die tollkühnen Fallschirmaufklärer dürfen im zweiten Teil ein verdächtiges Objekt ausspionieren. Die militärischen Manöver der Truppe werden durch spektakuläre Kameraführung und Akustik in ähnlich abstossendem Masse zelebriert wie man es aus Filmaufnahmen von Militärparaden diktatorischer Länder kennt. Damit es nicht bei der faden Militärgeschichte bleiben muss, wird die Truppe entdeckt und es kommt zu Schiessereien und Gewaltszenen. Per Superpuma fliehen unsere Helden. Lässig gratuliert man sich im Helikopter, der Verwundete wird dabei beiseite gelassen. Von wegen Kameradschaft! Die Frage, ob das Misslingen der Mission symptomatisch oder selbstironisch zu verstehen ist, verkneifen wir uns an dieser Stelle. Die GSoA ist aber der Auffassung, dass diese Art der Kulturförderung schnellst möglich gestoppt werden sollte.