Noch 4000

Unser aktuelles Sammeltempo ist eindrücklich. Aber es ist zu früh, sich zurückzulehnen. Noch 4000 Unterschriften müssen wir bis zum 17. August sammeln

Die Sammelkurve ist seit dem April wieder steil angestiegen. Eigentlich nicht verwunderlich. Bereits in der achten Klasse hat man uns im Chemieunterricht die Reaktions-Geschwindigkeits-Temperatur-Regel eingetrichtert. Gemäss dieser laufen Reaktionen mit doppelter Geschwindigkeit ab, wenn die Temperatur um 10 Grad steigt (oder so ähnlich – das Grosshirn strengt sich an, aber es sind ja auch schon ein paar Jahre her). Sowohl für die GSoA-Regionalgruppen als auch für die Unterschriftswilligen auf der Strasse trifft diese Faustregel offensichtlich zu. Zum guten Sammelergebnis der letzten Monate haben viele Frauen und Männer beigetragen. Dafür erst einmal herzlichen Dank!
Bei den Sommerfestivals haben sich GSoAtInnen mächtig ins Zeug gelegt. Beim Open-Air in St. Gallen kamen für jede Initiative rund 1800 Unterschriften zusammen, im luzernischen Eschenbach 800, beim Gurten-Festival haben über 1600 Personen unterschrieben, die GSoA Lausanne hat am „Festival de la cité” je rund 1500 Unterschriften gesammelt, und in Nyon haben wir sagenhafte 4000 Unterschriften je Initiative vorwärts gemacht. Und das ist noch nicht alles. Die GSoA-Regionalgruppen haben auch auf der Strasse, bei Konzerten und Open-Air-Kinos den Schnellgang eingelegt. Dies war auch nötig. Derzeit (Stand 31. Juli) stehen wir mit der Initiative „Für eine Schweiz ohne Armee” bei 117’007 gesammelten Unterschriften, bei der Initiative für einen freiwilligen Zivilen Friedensdienst sind es 2500 Unterschriften mehr.

Lieber zweimal als nie
117’007 Unterschriften sind eine ganze Menge, doch es reicht leider noch nicht ganz. 83’936 Unterschriften für eine Schweiz ohne Armee sind derzeit beglaubigt. Über 22’000 Unterschriften haben die Gemeinden gerade erst von uns erhalten. Dramatisch zugenommen hat bei der vorletzten Beglaubigungsaktion im Juni der Anteil der ungültigen Unterschriften. Wir bekommen zu spüren, dass wir bereits den zweiten Sommer auf der Strasse stehen. Viele Menschen, die nicht sicher sind, ob sie bereits unterschrieben haben, handeln nach dem Motto „Lieber zweimal als nie”. Andere wollen die Armee so dringend abschaffen, dass sie bei jeder Gelegenheit erneut unterschreiben. Das ist zwar sympathisch, trägt aber dazu bei, dass 17 Prozent der 19’000 im Juni verschickten Unterschriften ungültig waren. In einzelnen Gemeinden wie in den Städten Bern und Zürich sind wir bei ärgerlichen 30 Prozent ungültigen Unterschriften angelangt. Vorbildlich sind da die Basler: Obwohl sie in den vergangenen Monaten phänomenal gut gesammelt haben, lag dort die Ungültigkeitsquote auch bei der letzten Beglaubigung bloss bei zehn Prozent.

Noch nicht geschafft
Unser Computer berechnet nach einer immer komplizierter werdenden Formel, dass wir mit rund 98’400 gültigen Unterschriften rechnen können (Stand 31. Juli). Die Berechnung basiert auf der realistischen Annahme, dass bei den noch zu beglaubigenden Unterschriften die Ungültigkeitsquote auf 20 Prozent steigen wird. Und schliesslich müssen wir auch davon ausgehen, dass einige Unterschriften bei den Gemeinden oder der Post verschlampt werden. Bereits bei vergangenen Beglaubigungsaktionen mussten wir mehrere hundert Unterschriften deshalb abschreiben. Ebenfalls berücksichtigt ist bereits eine eiserne Sicherheitsmarge von zwei Prozent, die nach der Einreichung bei der Kontrolle durch die Bundeskanzlei noch wegzufallen droht.
Selbst wenn noch einige hundert Unterschriften bei den Regionalgruppen herumliegen, heisst das im Klartext: Wir haben es noch nicht geschafft! Wenn wir jetzt die Hände in den Schoss legen, dann müssen wir uns auf eine Zitterpartie nach der Einreichung einstellen. Darum wollen wir bis zum 17. August, anschliessend findet die letzte Beglaubigungsaktion statt, nochmals 4000 Unterschriften sammeln. Helft bei diesem Schlussspurt mit! Gemäss RGT-Regel sollte das ja zu schaffen sein: Es ist ein heisser August angekündigt.