Referendum gegen Kaserne Liestal

Für 37,4 Millionen Franken soll die Kaserne Liestal um- und ausgebaut werden – so will es die Regierung Baselland und so hat auch der Landrat am 8. Juni entschieden. Anders will es die GSoA- Regionalgruppe Basel/Baselland. Sie hat an ihrer Sitzung einstimmig beschlossen, das Referendum zu ergreifen

Das von der Regierung abgesegnete Projekt verlangt unter dem Deckmantel eines Küchenneubaus einen massiven Neu- und Ausbau der Kaserne Liestal. Selbst wenn man eine reduzierte Armee von 120’000 Soldaten (so will es der bundesrätliche Vorschlag im Hinblick auf die Armeereform XXI) befürwortet, wäre dieser Ausbau noch immer völlig überdimensioniert. Der Neubau steht quer in der politischen Landschaft. Weit und breit ist kein Feind in Sicht, die Armee hat ihre Legitimation längst verloren – sofern sie überhaupt jemals eine hatte. Auf der Suche nach neuen Aufgaben ist sie höchst unglaubwürdig: Als Katastrophenhelferin sowie für Bewachungsaufgaben ist sie ineffizient und viel zu teuer. Weltweit werden heute jährlich mehr als 1200 Milliarden Franken für Militär und Rüstung ausgegeben und lediglich 20 Milliarden Franken für zivile Konfliktbearbeitung und Gewaltprävention. Was die Schweiz braucht, ist nicht eine Armee mit einer teuren Infrastruktur und überdimensionierten Kasernen, sondern einen freiwilligen Zivilen Friedensdienst (ZFD), um Ursachen von Gewalt frühzeitig zu erkennen und wirksam zu beseitigen. Der ZFD arbeitet auf einen tragfähigen Frieden in den Bereichen Gewaltprävention, Menschenrechtsarbeit, Wahlbeobachtung und sozialer Wiederaufbau hin. Auf die Armee und die Kaserne Liestal können wir getrost verzichten und sie samt dem hübschen Papp-Modell des Kasernenneubaus dorthin stellen, wo sie hingehört: ins Museum.
Unterschriftenbogen gegen das Kasernenprojekt können bestellt werden unter: Tel. 061/373 92 59, Fax 061/313 09 95. Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe.