Reporter im Irak

(mue) Seit der Invasion des Iraks durch die US-Armee und ihre Aliierten im März 2003 starben 70 Journalisten zwischen den Fronten. Die «International Federation of Journalists (IFJ)», schrieb einen Brief an die Uno.

Somit ist der Irak mit Abstand der gefährlichste Arbeitsplatz für Medienschaffende weltweit. Die hohe Zahl veranlasste die «International Federation of Journalists (IFJ)», den weltgrössten Zusammenschluss der Journalisten, Ende August 2005 einen Brief an den Generalsekretär der Uno zu verfassen.

In diesem Schreiben anerkennen sie zwar die besonderen Risiken, denen JournalistInnen im Irak ausgesetzt sind. Jedoch beklagen sie sich, dass einige Todesfälle hätten verhindert werden können. Auffallend sei vor allem, dass achtzehn der Journalisten durch US-Truppen getötet wurden. Diese Fälle würden laut der IFJ ungenügend aufgearbeitet, die Untersuchungsergebnisse stellten weder den Journalistenverband noch die Angehörigen zufrieden.

Unbeantwortete Fragen

Zu viele Fragen blieben auch Jahre nach den Vorfällen unbeantwortet. Fordern Angehörige Auskünfte über die Untersuchungen, stossen sie auf unüberwindliche bürokratische Hürden und Mauern des Schweigens, die eine Klärung der Vorfälle verunmögliche. Die Zahl der ungeklärten Todesfälle durch US-Soldaten sei aussergewöhnlich hoch und eines demokratischen Rechtstaates unwürdig. Deshalb fordert die IFJ die Uno auf, eine unabhängige Untersuchung einzuleiten. Es liege in der Verantwortung der Uno internationales Recht durchzusetzen, und dass die Rechte der Opfer wahrgenommen werden. Der Irak dürfe kein rechtsfreier Raum sein, auch dort und unter diesen Umständen müssten grundlegende Menschenrechte durchgesetzt werden.

Deshalb fordern die Journalisten Kofi Annan auf, diesen Sachverhalt vor dem Sicherheitsrat und den involvierten Ländern darzulegen und diese an ihre Pflichten und ihre Verantwortung zu erinnern. Medienschaffende seien eine Gruppe von Zivilisten, die – wie humanitäre Helfer – ein Recht darauf haben, in Krisengebieten präsent zu sein und deren Interessen schon zu lange grob ignoriert würden.

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