Welche Sicherheit für wen?

Veranstaltungshinweis Menschliche Sicherheit

«Menschliche Sicherheit» – ein Zauberwort, das seinen Wirkkreis längst über die Vereinten Nationen hinaus vergrössert hat. Im Vergleich mit einem engen Sicherheitsbegriff bietet es wichtige Vorteile: Es erweitert das rein territoriale Sicherheitsdenken um gesellschaftliche und individuelle Komponenten und schafft damit Anknüpfungspunkte für feministische Friedenspolitik. «Menschliche Sicherheit» meint nicht nur Schutz vor direkter Gewalt, sondern auch soziale und ökonomische Sicherheit und die Möglichkeit, am politischen Leben zu partizipieren, Zugang zu Gesundheitseinrichtungen zu haben etc. Damit werden nebst den klassischen Sicherheitsthemen entwicklungspolitische und Menschenrechtsthemen aufgegriffen.

In der politischen Arbeit mit dem Konzept findet nun aber eine Hierarchisierung statt: Menschenrechte und Entwicklungspolitik werden in ihrer Handlungslogik und in den gewählten Mitteln zunehmend der Sicherheitspolitik untergeordnet. Genau dieselbe Ausdehnung der Sicherheitslogik – die auf Feindbildern, Opfer-Täter-Beschützer-Schemen, Kontrolle, Repression und Ausschluss beruht – lässt sich auch innenpolitisch beobachten. Die neuen Polizeigesetze treiben die «Versicherheitlichung» von immer mehr Politik- und Lebensbereichen voran.

Die vom Christlichen Friedensdienst (cfd) organisierte Veranstaltung «Welche Sicherheit für wen?» mit der Berliner Politikwissenschaftlerin Claudia von Braunmühl bietet Gelegenheit, über diese Entwicklungen rund um den Zusammenhang von «Menschlicher Sicherheit», «Versicherheitlichung» und Polizeigesetzen zu diskutieren.

Mittwoch, 23. August, 19 Uhr, Volkshaus Zürich.