«Women, Peace, Security – Reloaded»

An der Veranstaltungsreihe «Women, Peace, Security – Reloaded» in Bern beleuchteten verschiedene NGOs die Schweizer Sicherheits- und Friedenspolitik aus einer Genderperspektive.

Zunehmende Militarisierung erhöht das Gewaltpotential und bedroht Frauenrechte. Gleichzeitig wird Gewalt gegen Frauen als weitverbreitetes Mittel eingesetzt, um Macht zu demonstrieren. Dies lässt sich in bewaffneten Konflikten wie beispielsweise in Syrien beobachten. Doch auch in der Schweiz lassen sich solche Tendenzen feststellen. In Berichterstattungen wird dann dem weiblichen Geschlecht oft die Opferrolle zugeschrieben. Dies schadet der gesellschaftlichen Stellung der Frauen, da sie so weiter marginalisiert werden. Sowohl in Kriegsgebieten wie auch in «friedlichen» Ländern wie der Schweiz ist die Gewalt an Frauen noch immer aktuell. Weltweit erlebt jede dritte Frau in ihrem Leben häusliche oder sexuelle Gewalt. In Zusammenhang mit bewaffneten Konflikten und humanitären Krisen in Ländern wie Syrien oder Bosnien und Herzegowina hat sich die Situation der Frauen in den letzten Jahren sogar verschlimmert.

Neuer Sicherheitsbegriff

Im Rahmen der Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» gab die von der DEZA mitfinanzierte Veranstaltungsreihe «Women, Peace, Security – Reloaded» vom 27. und 28. November in Bern durch das Zusammenwirken von feministischen Friedensorganisationen der Zivilgesellschaft genau hierzu Denkanstösse. Dabei wurden verschiedene Missstände festgestellt: «Aussenpolitik darf nicht nur Sicherheitspolitik sein, die sich am militärischen Begriff von Sicherheit orientiert, sondern sie muss auch Friedenspolitik sein, die die sozialen und wirtschaftlichen Dimensionen der Sicherheit miteinbezieht», so Sarah Diack vom cfd, Mitverantwortliche der Veranstaltungsreihe. Zudem ist die Schweiz verpflichtet, die Sicherheitsagenda mit den Bestimmungen der UN-Frauenrechtskonvention zu verknüpfen, und stereotypische Diskriminierungen entschieden zu bekämpfen. Doch nicht nur in der Aussenpolitik muss der Sicherheitsbegriff neu verstanden werden. Auch in der Schweizer Innenpolitik wird Sicherheit meist direkt gleichgesetzt mit Militär und Polizei, zwei repressiven Staatsorganen, die stark von normativ «männlichen» Stereotypenbildern durchtränkt sind.

UN-Sicherheitsrats-Resolution 1325

All die Erkenntnisse aus den Diskussionen der Veranstaltungsreihe fliessen in einen alternativen Bericht zur Schweizer Umsetzung der UN-Sicherheitsrats-Resolution 1325 der Vereinten Nationen zu Frauen, Frieden und Sicherheit. Diese unterstreicht die Wichtigkeit, die Rechte von Frauen und Mädchen während und nach Gewaltkonflikten besser zu schützen und ihre aktive Beteiligung an der Sicherheits- und Friedensförderung zu stärken. Diese Sicherheit sowie dieser Friede kann nicht das patriarchal strukturierten Militär gewährleisten, sondern sie müssen durch eine emanzipierte, gerechte und soziale Gesellschaft aufgebaut werden.

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