Kriegsmaterialstatistik: Schweizer Rüstungsindustrie profitiert von Aufrüstung im Nahen Osten

Die Schweizer Rüstungsindustrie exportierte im ersten Quartal 2013 Kriegsmaterial für fast 82 Millionen Franken. Die Ausfuhr von Kriegsmaterial an die Diktatur in Saudi-Arabien nimmt weiter zu. Die GSoA tritt für ein komplettes Verbot von Kriegsmaterialexporten ein.

Nachdem der Bundesrat sich im Februar gegen die Ausfuhr von Pistolenteilen nach Saudi-Arabien stellte, zeugen die Zahlen der Kriegsmaterialstatistik nun von einer anderen Politik. Im ersten Quartal 2013 exportierte die Schweiz fünfmal mehr Kriegsmaterial nach Saudi-Arabien als im ersten Quartal des letzten Jahres.

Ebenfalls stark gestiegen sind die Kriegsmaterialexporte in den Oman. Oman liegt laut dem „CIA Fact Book” auf Platz eins der weltweiten Militärausgaben* und auf Platz 181 bei den Gesundheitsausgaben. „Es darf nicht sein, dass die Schweiz mit ihren Kriegsmaterialexporten diese massiven Militärausgaben vorantreibt und sich am Geschäft mit dem Tod bereichert”, findet GSoA-Sekretär Stefan Dietiker.

Die heute veröffentlichte Statistik zeigt weiter, dass die Schweiz im ersten Quartal Kriegsmaterial für mehr als eine Million an Zypern verkauft hat. Die GSoA machte am globalen Aktionstag gegen Militärausgaben darauf aufmerksam, dass viele verschuldete Länder in Europa weiterhin genötigt werden, Kriegsmaterial zu kaufen. Seraina Patzen, politische Sekretärin der GSoA, weisst daraufhin, dass die GSoA schon im 2012 auf einem Transparent forderte: „Die Bombenidee für Schuldenstaaten: Streicht die Armee, kauft keine Granaten!”

*Militärausgaben im Verhältnis zum BIP

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