OstermarsCH 2008

Fünf Jahre nach dem Kriegsbeginn im Irak und den grossen Antikriegsdemonstrationen in der Schweiz hat heute der sechste Berner Ostermarsch stattgefunden! Nachdem der Berner Ostermarsch bislang immer ein lokales Projekt war, erhielt er dieses Jahr zum ersten Mal eine gesamtschweizerische Dimension.

400 Menschen haben am heutigen Ostermarsch teilgenommen und Schnee und Kälte getrotzt.

Der erste gesamtschweizerische OstermarsCH stand unter dem Titel “Gerechtigkeit schafft Sicherheit” und gab Anlass für kritische Fragen zur vielbeschworenen “Sicherheit”. Die zwei Rednerinnen Rosmarie Zapfl und Marianne Huguenin und der Redner Reto Rufer haben versucht, Sicherheit wieder mehr mit Gerechtigkeit statt mit Ausgrenzung zu verknüpfen – sie gaben damit eine friedenspolitische Antwort auf den rechtsbürgerlichen Sicherheitsdiskurs. Ebenso wurde konkret das grösste Sicherheitsrisiko in der Schweiz angeprangert: Heute sind in der Schweiz ca. 2.4 Millionen Schusswaffen praktisch unkontrolliert im Umlauf. Alleine durch Ordonnanzwaffen sterben jedes Jahr rund 300 Menschen. Die Volksinitiative “Für den Schutz vor Waffengewalt” will diese Gefahr eindämmen und fordert ein zentrales Waffenregister und die Aufbewahrung der Ordonnanzwaffen im Zeughaus.

Ausserdem sorgte die Bernerin Steff la Cheffe und ihre Kollegin Lagalle aus
Lausanne mit Rap und Beatbox für gute Stimmung und die Gruppe “Emmentaler Buurechorb” für feines Essen und Trinken.

Auch der sechste OstermarsCH fand als Partnerschaftsprojekt von Kirchen, Menschenrechtsgruppen und AntimilitaristInnen statt. Der Schweizer OstermarsCH steht in einer langen Tradition, die insbesondere in Deutschland auch über die vergangenen Osterfeiertage sichtbar wurde. Den OrganisatorInnen geht es darum, unabhängig von politischer Konjunktur ein permanentes Zeichen gegen den permanenten Krieg zu setzen.

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