Rassistischer Vorfall beim Militär

Die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) verurteilt den jüngsten rassistischen Vorfall während des Wiederholungskurses der Festungsartillerie-Abteilung 16 in Engelberg. Die GSoA fordert den Bundesrat auf, auf den Einsatz von Armeeeinheiten für den Betreuungsdienst im Asylwesen zu verzichten und statt dessen, ziviles und speziell für solche Aufgaben ausgebildetes Personal (Zivildienst, Hilfswerke) einzusetzen.

Der jüngste Vorfall im Wiederholungskurs der Festungsartillerie-Abteilung 16 zeigt, dass Rassismus in der Schweizer Armee nicht unter der Floskel “Einzelfall” abgetan werden kann. Regelmässig wurden in den vergangenen Jahren skandalöse Übungsanlagen bekannt und es ist davon auszugehen, dass nur ein kleiner Teil, der realen Verfehlungen öffentlich wurde. Aus dem jüngsten Vorfall wird auch klar ersichtlich, dass es für die einzelnen Soldaten aufgrund der Hierarchieverhältnisse unmöglich ist, sich gegen rassistisches Verhalten zur Wehr zu setzen und die Selbstkontrolle der unteren Armeekader nicht funktioniert.

Die GSoA sieht sich in ihren Befürchtungen bestätigt, dass Armeeeinheiten nicht geeignet sind für die Betreuung von Asylsuchenden. Die Tatsache, dass solch rassisitische Übungsanlagen möglich sind, zeugt von mangelnder Professionalität und Qualität der militärischen Betreuungsleistungen. Die GSoA fordert deshalb den Bundesrat auf, auf den Einsatz von Armeetruppen im Asylbereich zu verzichten. Die GSoA wiederholt ihre Forderung, ziviles und speziell dafür ausgebildetes Personal (Zivildienst, Hilfswerke) einzusetzen.

Die Schweizer Armee ist nach dem Ende des Kalten Krieges in eine Sinnkrise geraten und bekundet mehr denn je Legitimationsschwierigkeiten. Es zeigt sich erneut, dass sich der Einsatz von Armeetruppen nicht aufgrund deren Qualifikation aufgedrängt hat. Vielmehr ist es der Armeespitze und Bundesrat Ogi wichtig, mit der Armee in zivile Bereiche einzudringen, um so der Armee eine neue “Daseinsberechtigung” zu geben. Die Armee braucht die Flüchtlinge dringender, als die Flüchtlinge die Armee.

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