Zweiter Weltkrieg: Kein Grund zum Feiern. Der 1. September ist ein Antikriegs-Tag, kein Militaristen-Tag!

GSoA protestiert gegen die Militaristenparade in Basel

70 Jahre nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs besteht kein Grund zum Feiern. Der 1. September ist ein Antikriegs-Tag kein Tag der Militärverherrlicher!

Die GSoA protestiert gegen das Defileé des Panzergrenadierbataillons 28 der Schweizer Armee in der Basler Innenstadt. Der heutige Aufmarsch ist geschmacklos angesichts der Tatsache, dass vor genau 70 Jahren der Zweite Weltkrieg begonnen hat.

Bundesrat Maurer hat das Defilée in einem Interview mit dem Regionaljournal von Radio DRS letzte Woche verteidigt: Das Datum sei glücklich gewählt, denn die Schweiz habe im Gegensatz zum damaligen Polen eine Armee, und man sehe, dass ein Land ohne Armee überrannt werde. Dies ist ein Affront gegenüber den Getöteten in Polen. Ausserdem leistet Maurer denjenigen Kreisen Vorschub, die den Mythos pflegen, dass nur dank der Schweizer Armee unser Land vom Krieg verschont blieb.

Maurer blendet konsequent aus, was spätestens seit der Bergier-Kommission bekannt ist: Die Schweiz unterstützte die Nazis mit Kriegsmaterial, Transitleistungen, Krediten und als Golddrehscheibe höchst einseitig. Noch schwerwiegender ist, dass die Schweiz im Zweiten Weltkrieg der Humanität zuwidergehandelt hat und rund 25’000 Flüchtlingen an der Grenze abgewiesen hat. Das hat für viele den sicheren Tod bedeutet. 

Tom Cassee meint: “In Deutschland ist der 1. September der Antikriegs-Tag. Die Schweiz dagegen fährt ihre Militärmaschinerie auf. Das lehne ich entschieden ab.” Und Josef Lang fügt an: “Es ist erschreckend: Die Armee fällt offenbar aufgrund ihrer tiefen Sinnkrise wieder in alte Muster zurück. Die Defilées und Kriegs-Feiern sind ein Armutszeugnis.“

Die heutige Parade ist nur der Anfang einer Reihe von „Festivitäten“: Am 5. September findet eine weitere “Feier” zum Kriegsbeginn statt. Die “Festansprache” wird Bundesrat Ueli Maurer halten. Die GSoA organisiert am 4. September in Bern eine Gegenveranstaltung, um zu zeigen, dass es in unserem Land nicht nur nationalistische Nabelschau, sondern auch grenzübergreifende Solidarität gibt.

Damit die Militaristen in Basel nicht ungestört ihre militärische Logik zelebrieren können, werden AktivistInnen der GSoA und der JUSO BS heute an der Militaristen-Parade mit Flyer und Transparenten präsent sein. Die GSoA fordert den Regierungsrat der Stadt Basel auf diesem Anlass fern zu bleiben.

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