WEF 2006: Abgefangene Faxe

Wie die GSoA heute aufdeckte, leitete der Strategische Nachrichtendienst der Schweiz weitere abgefangene Faxe an verschiedene Teilnehmer des WEF weiter. Die Übergabe der Faxe fand während des Jahrestreffens des WEF auf offener Strasse in Davos statt, wie wir beobachteten. Die äusserst brisanten Faxe nehmen unter anderem Bezug auf das geplante Freihandelsabkommen Schweiz-USA, auf die Verstrickungen der Firma Carlyle im Irak sowie auf einen geplanten Einsatz der Schweizer Armee in Afghanistan!

Die GSoA Zürich veranstaltete heute in Davos ein kleines Strassentheater. Im Sinne der Enthüllungen um den abgefangenen ägyptischen Fax, der die Existenz von Geheimgefängissen des CIA in Europa bestätigt, wurden weitere Themen aufgegriffen. In einem der Faxe bittet Hamid Karzai den Armeekommandanten Keckeis um ein Afghanistan-Engagement der Schweizer Armee, um vom Ruf der Schweiz als neutralem Staat profitieren zu können. Ein weiterer Fax geht von James Baker an die Carlyle Group und berichtet über den erfolgreichen Umgang mit Iraks schulden. Der letzte Fax geht von Bundesrat Couchepin an den US-Handelsminister Portmann und handelt vom Freihandelsabkommen. Die drei Faxe sind auf dieser Seite als PDF-Dokument verfügbar (deutsche Übersetzung jeweils auf Seite 2):

Vor dem Eingang des Kongresszentrums in Davos stellten wir einen Aussenposten des Funkaufklärungssystems ONYX mit einem Faxgerät, Kabelsalat und einer schönen Satellitenschüssel auf. Danach verteilten wir den Passanten unsere vorgefertigten Faxe und versuchten, die Leute in Gespräche zu verwickeln. Unter anderem drückten wir diversen Forumsteilnehmern unsere Zettel in die Hand, zB einer Kuwaitischen Delegation und dem irakischen Aussenminister. Wir hoffen, dass wir mit unserer Aktion nicht allzu grosse diplomatische Verstimmungen auslösen werden, da scheinbar relativ viele der Leute den satirischen Charakter unserer Faxe nicht direkt erkannten.

Weitere Bilder in der alten GSoA-Gallerie

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