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Irak, Afghanistan, Madrid: Die militärische Bekämpfung des Terrorismus scheitert

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Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 haben die USA und ihre Verbündeten unilateral den «Krieg gegen Terrorismus» ausgerufen. Dass Präsident Bush diesen Krieg als «Kreuzzug» angekündigt hatte (eine Formulierung, die er später zurücknahm), nahm die Auffassungen der Kriege gleich vorweg, die die folgenden Militäroperationen gegen Afghanistan und den Irak in der arabischen Welt zur Folge haben würden.

Doch der «Krieg gegen Terror» ist gescheitert. Wenn sich in den folgenden Wochen herausstellen sollte, dass die schrecklichen Anschläge in Madrid auf das Konto der Terrororganisation Al-Kaida gehen, bestätigt das diese Feststellung zwar, doch die Niederlage der militärischen Bekämpfung des Terrorismus ist bereits nach den Anschlägen in Istanbul, Casablanca, Bagdad, Bali und anderswo offensichtlich geworden: Das Ziel, diese Welt (damit war vor allem der moderne Westen gemeint) zu einem sichereren Ort zu machen, hat der «Krieg gegen Terror» völlig verfehlt, wie die zunehmenden Ängste der BewohnerInnen auch von europäischen Ländern illustrieren.

Was bedeutet das? Die Anschläge in Madrid verdeutlichen, dass das Problem des Terrorismus auch im Jahr 2004 nicht von einzelnen Staaten dieser Welt eigenständig und unilateral gelöst werden kann. Der völkerrechtswidrige Krieg der USA und ihrer Verbündeten gegen Irak hat darum die Gefahr des Terrorismus wohl nur verschlimmert, da sowohl die antiwestlichen Vorurteile islamischer Fanatiker bestätigt, als auch die Uno, als einzige mögliche globale Organisation zur Entwicklung von gemeinsamen Terrorbekämpfungsmassnahmen, komplett desavouiert wurde.

Wenn die Gewaltspirale nicht weiter vorangetrieben werden soll, braucht es eine Aufgabe des gescheiterten «Krieges gegen Terrorismus» durch die USA und ihre Allierten, ihre Rückkehr in die Vereinten Nationen und internationale polizeilich-juristische Anstrengungen zur Verfolgung terroristischer Attentäter. Insbesondere aber braucht es - nach der Einsicht, dass dem Terror mit repressiven Massnahmen (allein) nicht begegnet werden kann und diese nur Symptombekämpfung bleiben - Anstrengungen, dem Terror den Nährboden zu entziehen. Mit verstärkten Anstrengungen ziviler Konfliktbearbeitung und Entwicklungszusammenarbeit müssen diejenigen Konflikte (etwa in Palästina) und Ungerechtigkeiten angegangen werden, die die körperliche, psychische und materielle Sicherheit zahlreicher Menschen dieser Welt jeden Tag bedrohen.

© GSoA, 21.03.2004, Webdesign dbu