Seit 33 Jahren führt das Weltwirtschaftsforum seine Grossveranstaltung
im Landwassertal durch. In den letzten Jahren aber kam das Kongress-Aushängeschild
der Gemeinde Davos immer öfters negativ in die Schlagzeilen.
Demonstrationsverbote,
Stacheldraht und Ausschreitungen bestimmten die Agenda. Eine gehässige Stimmung
machte sich in der Bevölkerung breit. Anfangs Oktober haben die Davoserinnen
und Davoser über das WEF und mit einem deutlichen Ja zu einem Sicherheitskredit
(jährlich eine Million Franken) für den Weiterverbleib der Institution gestimmt.
Unterstützung
zugesagt hat nun auch der Bund. Für das WEF vom 21. bis 25. Januar 2004 in
Davos soll die Armee die Bündner Polizei mit bis zu 6500 Soldaten unterstützen.
Der Bundesrat hat diesen Assistenzdienst dem Parlament beantragt.
Ausserordentliches Ereignis für die Schweiz
Der Bundesrat hat das WEF auf Grund seiner Bedeutung für
die Schweiz als ausserordentliches Ereignis qualifiziert. Es würden 2000
Teilnehmer und 500 Medienleute aus der ganzen Welt erwartet. Es bestehe das
Risiko von gewalttätigen Demonstrationen, Plünderungen, Sabotage oder Terroranschlägen.
Die
Bündner Polizeikräfte reichten selbst bei einer Verstärkung durch andere
Polizeikorps nicht aus, die Sicherheit des WEF zu garantieren, schreibt der
Bundesrat. Deshalb seien die rechtlichen Voraussetzungen für einen Assistenzdienst
der Armee erfüllt. Die Einsatzverantwortung liege bei den zivilen Behörden.
Der
Bundesrat erachtet zudem das Gesuch für internationale Polizeieinsätze während
des Weltgipfels über die Informations-Gesellschaft vom kommenden 10. bis
12. Dezember in Genf als ebenso berechtigt.
Weil in Davos mehr als 2000 Angehörige der Armee zum Einsatz kommen, muss die Bundesversammlung ihre Zustimmung geben.
Es
sollen Berufs- und Milizformationen bis zu einem Maximalbestand von 6500
eingesetzt werden. Während des WEF wird analog zum Vorjahr die Benützung
des schweizerischen Luftraums über der Region Davos eingeschränkt.
Rund 18 Mio. Franken Kosten
Die Kosten des Assistenzdienstes der Armee beziffert der
Bundesrat auf rund 18 Millionen Franken. Der Mehraufwand im Vergleich zu
normalen Wiederholungskursen schätzt er auf eine Million. Diese Summe habe
in den Militärkrediten Platz.
Der Bund ist für den Schutz von Staatsoberhäuptern,
Regierungschefs, Mitglieder amtierender Regierungen und Angehörigen von Königs-
und Fürstenhäusern zuständig. Zum andern kümmert er sich um die Koordination
der Nachrichtenbeschaffung. Damit wird das Bundesamt für Polizei betraut.
swissinfo und Agenturen
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