Ende Januar gründete sich in Uznach die GSoA-Regionalgruppe Linth. Die mehrheitlich jugendlichen Interessierten würden lieber gestern als morgen mit der Unterschriftensammlung für eine neue Abschaffungsinitiative beginnen.
Von Lukas Romer
Etwa ein Dutzend vorwiegend junge Anwesende konnten als Gast
zu diesem Anlass Hans Hartmann begrüssen, der in seinem Vortrag
die Geschichte der GSoA in Bezug auf die beiden aktuellen
Initiativen näher vorstellte.
In der darauffolgenden Diskussion ergaben sich verschiedene
Fragen zur Geschichte, dem Wandel und dem gegenwärtigen Zustand
der GSoA.
Wie weit ein ähnlicher Enthusiasmus, wie ihn die Bewegung durch
ihren Mut zur Kritik an Armee und am Vergangenheitsbild der
Schweiz in den 80er Jahren zu entwickeln vermochte, für die
neuen Initiativen wieder nötig und möglich sein wird, wurde
gefragt. Einzelne Teilnehmer der Veranstaltung kritiserten an den
neuen Initiativprojekten eine Abwendung vom Pazifismus zur
Realpolitik; andere betonten die Chance, zukunftsrelevante
Diskussionen - insbesondere die Vorstellungen über Frieden,
Konfliktlösung und Solidarität - kritisch zu führen.
Im zweiten Teil der Diskussion stand die neue Regionalgruppe ins Zentrum . Es stellte sich die Frage, ob man sich inhaltlichen Diskussionen widmen solle, oder ob zuerst das Funktionieren der Gruppe im Vordergrund stehe. Eine nächste Sitzung wurde festgelegt, an der die verschiedenen Interessen und Ideen für gemeinsame Taten ausgetauscht werden sollen. Einigkeit bestand in der Frage der Armeeabschaffung selbst. Die Lancierung einer neuen Initiative und die darum entstehenden Diskussionen wurden von den Teilnehmern allgemein begrüsst. Konkrete Handlungsmöglichkeiten wurden als zentral für die neue GSoA-Regionalgruppe betrachtet. In diesem Sinne meldeten sich einige zur Teilnahme an einer Unterschriftensammlung für die friedenspolitischen Initiativen.
Das angeregte Gesprächsklima und die Bereitwilligkeit, das
Projekt weiter zu verfolgen und auszubauen, waren sehr
erfreulich. Trotzdem bleiben Fragen offen: Warum interessiert
sich ein Grossteil der Eingeladenen nicht für mögliche Formen
des Engagements? Ist in den Augen der Abwesenden eine breite
Diskussion um die neuen Initiativprojekte nicht nötig? Ist die
Zurückhaltung als klare Zustimmung zum Erarbeiteten zu werten
oder kommt darin Interesselosigkeit zum Ausdruck?
Es ist zu hoffen, dass sich diese Fragen - in einem positiven
Sinn - bald klären werden.