Zivile Solidaritätsdelegationen nach Palästina

Urgence Palestine

Dokumentation der Arbeitsgruppe zivile Solidaritätsdelegationen (GSoA, Collectif Urgence Palestine, Palästina-Komitee Basel, Gesellschaft Schweiz-Palästina)

Seit Anfang der zweiten Intifada (September 2000) verlangt die palästinensische nationale Behörde, sowie die palästinensische Zivilgesellschaft die Aufstellung einer internationalen Schutzkraft um die palästinensische Bevölkerung vor der israelischen Agression zu schützen. Angesichts des Nichtstuns der Internationalen Staatengemeinschaft sowie der UNO organisieren seit dem Frühjahr 2001 Teile der internationalen Zivilgesellschaft zivile Solidaritätsdelegationen, die als symbolische Schutzkräfte in Palästina funktionieren. Über zweitausend Freiwillige aus vielen Ländern Europas, Amerikas und Australiens haben sich bis heute an solchen Einsätzen beteiligt.

Die Ziele der Solidaritätsdelegationen sind:

  • Internationale Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung bekunden.
  • Die Notwendigkeit und Möglichkeiten eines internationalen Engagements zum Schutz der Bevölkerung in den besetzten Gebieten aufzuzeigen.
  • Durch internationale Präsenz und Beteiligung an konkreten Aktionen wie Demonstrationen an Check-Points, verschiedenen Hilfs- und Begleitaktionen die Übergriffe von Armee und Siedlern gegen die Bevölkerung in der Westbank und in Gaza zu vermeiden.
  • Palästinensische Häuser und Sitze von NGOs durch internationale Präsenz vor der Zerstörung durch die israelische Armee zu schützen.
  • Mit den israelischen Oppositionsbewegungen, die sich für einen gerechten und dauerhaften Frieden zwischen Israel und Palästina einsetzen,internationale Solidarität bekunden.
  • Nach der Rückkehr von den gesehenen und erlebten Lebensverhältnissen und Missachtungen von Grundrechten der palästinensischen Bevölkerung zu berichten.

Die Solidaritätsdelegationen arbeiten vor Ort vorallem mit der Grassroots International Protection for the Palestinian People (GIPP) zusammen. Eine Kampagne vom palästinensischen Netzwerk von Nichtregierungsorganisationen (PNGO), die von Organisationen wie die Union of Palestinian Medical Relief Comittees, Palestinian Agricultural Relief Comittee, Palestinian Centre for Human Rights u.a. mitgetragen wird. Weiter mit palästinensischen Hilfswerken und israelische Organisationen die sich gegen die israelische Besatzungspolitik wehren (u.a. das Alternative Information Centre (AIC) oder Ta’ayush (“zusammenleben”).

Beispiele von Aktivitäten der Internationalen zivilen Solidaritätsdelegationen:

Die Begleitung von Ambulanzen und medizinischen Personals durch Internazionale Freiwilligen kann die Wartezeiten und die willkürlichen Schikanen bei Kontrollen der Armee deutlich verringern.

Aktionen mit israelischen Oppositions- und Menschenrechtsgruppen gegen Krieg und Besetzung. Die Beteiligung von InternationalistInnen ist wichtig, um zu zeigen, dass wir gegen jegliche rassistische “Lösung” sind. Dies fördert auch die Zusammenarbeit der palästinenschen und israelischen fortschrittlichen Kräfte.

Beobachtung der Checkpoints: PalästinenserInnen werden an Checkpoints schikaniert oder gar verletzt. Auch da kann die Präsenz von InternationalistInnen die Situation mildern.

Einfach Präsenz markieren: viele Städte und Dörfer stehen seit Monaten immer wieder unter Ausgehverbot. Stell dir vor: es ist verboten aus deiner Wohnung zu gehen, weil es auf der Strasse lebensgefärhlich ist. In dieser Situation ist nur schon die Präsenz von InternationalistInnen für die palästinensische Bevölkerung wichtig. Dies sind nur ein paar Beispiele. Die Zusammenarbeit mit den sehr gut etablierten NGOs vor Ort ermöglicht eine weitgehende und konkrete Solidarität zu entwickeln. Die Nachhaltigkeit dieser Solidarität ist allen Partnern sehr wichtig. Sie kann weiter existieren, vorausgesetzt du, ich, wir packen es an.

Nächste grössere Kampagne:
Solidaritätskampagne / Zivile Delegationen: vom 22. Dezember 2002 bis 2. Januar 2003.

Bei Interesse an der Beteiligung an einer zivilen Solidaritätsdelegation in Palästina / Israel sind wir froh um Emails an
palsoli@bluewin.ch (deutsch)
missionsciviles@urgencepalestine.ch (français)

Bitte folgende Angaben machen:
Name, Vorname, Postadresse, Telefon, e-mail

Weitere Informationen können unter folgenden Adressen geholt werden:
www.urgencepalestine.ch
www.palaestina.ch

Reise und Unterhalt werden von den TeilnehmerInnen selbst bezahlt. Solidaritätsdelegationen sind jedoch auf zusätzliche finanzielle Beiträge angewiesen:
Einzahlungen an CUP, PCC 17-766771-3, Vermerk ” delegations civiles “. Vielen Dank !

,