Die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) ist eine politische Bewegung, die 1982 in Solothurn von rund 100 Frauen und Männern gegründet wurde, um eine oder mehrere Volksinitiativen für eine Schweiz ohne Armee zu lancieren. Zunächst belächelt und beschimpft, gelang es der GSoA im Herbst 1986, die Initiative «Für eine Schweiz ohne Armee und für eine umfassende Friedenspolitik» mit 111'300 gültigen Unterschriften einzureichen. Am 26. November 1989 stimmten ihr 1'052'218 Stimmberechtigte oder 35.6% der Abstimmenden zu. Zuvor erlebte die Schweiz einen bewegten Polit-Herbst mit unzähligen Diskussions- und Informationsveranstaltungen.
1990 rief die GSoA zur gemeinsamen Dienstverweigerung auf und ergriff das Referendum gegen die Revision des Militärstrafgesetzes, das einen Arbeitsdienst mit Gewissensprüfung für Dienstverweigerer vorsah. Die GSoA forderte einen Verfassungsartikel für den Zivildienst, den wir seit dem 17. Mai 1992 auch endlich haben.
Als im Februar 1992 der Ständerat der Beschaffung von 34 F/A-18-Kampfflugzeugen zustimmte, sammelte die GSoA innerhalb von 32 Tagen über eine halbe Million Unterschriften für eine Schweiz ohne neue Kampfflugzeuge. Die GSoA-Initiative wurde als Armeeabschaffung in Raten bekämpft. Nach einer heissen Diskussion und einem STOP-F/A-18 Festival mit über 30'000 Teilnehmenden auf dem Berner Bundesplatz stimmten dieser GSoA-Initiative am 6. Juni 1993 42.9% der Abstimmenden zu.
In den vergangen Jahren organisierte die GSoA eine Vielzahl von Solidaritäts- und Unterstützungsveranstaltungen für die Friedensbewegungen im ehemaligen Jugoslawien und beteiligte sich an einem sozialen Wiederaufbauprojekt in Pakrac (Westslowenien).
Mit über 60'000 gesammelten Unterschriften brachte die GSoA im Jahr 2001 ein Referendum gegen die Revision des Militärgesetzes zustande. Die GSoA wehrte sich damit gegen die Ausweitung der gesetzlichen Bestimmungen, die bis anhin für Auslandeinsätze der Schweizer Armee galten. 49% der Schweizer StimmbürgerInnen lehnten die Revision des Militärgesetzes am 10. Juni 2001 ab.
Am 2. Dezember 2001 hatte die Schweiz eine zweite Chance, die Armee abzuschaffen und einen freiwilligen Zivilen Friedensdienst einzuführen. Die beiden Initiativen «Für eine glaubwürdige Sicherheitspolitik und eine Schweiz ohne Armee» und «Solidarität statt Soldaten: Für einen freiwilligen Zivilen Friedensdienst», die im Herbst 1999 mit weit über 110'000 Unterschriften eingereicht wurden, wurden mit 21.9% bzw. 23.2% Ja-Stimmen abgelehnt.
Im Frühjahr 2002 lancierte die GSoA zusammen mit anderen Organisationen die Kampagne «Uno? Ja, aber der Beitritt allein reicht nicht», mit der wir ein kritisches JA zum Uno-Beitritt der Schweiz forderten. Zudem veranstalteten wir im Jahr 2002 eine ganze Reihe von Aktivitäten gegen den «Krieg gegen Terror» und führten eine zivile Delegation nach Israel/Palästina durch.
In der ganzen Schweiz gibt es knapp 25'000 GSoA-Mitglieder und SympathisantInnen. Die GSoA ist eine offene, pluralistische Bewegung, in der die Regionalgruppen und ihre Mitglieder ihre Aktivitäten selbständig entwickeln. In der GSoA-Zitig, die regelmässig erscheint, werden die Aktivitäten dokumentiert. Die Telefonnummer der GSoA wird oft auch von Rekruten, Soldaten oder Militärdienstverweigerern gewählt, um Informationen und Unterstützung oder eine Beratung zu erhalten.
An alljährlichen Vollversammlungen werden die wichtigsten gemeinsamen Aktivitäten diskutiert und entschieden.
Wenn die GSoA Ihr Interesse geweckt hat, dann nehmen Sie doch einfach mit uns Kontakt auf. Wir laden Sie herzlich zu unseren Sitzungen ein und schicken Ihnen gerne unsere Informationen.
Kontaktadressen siehe Kontaktseite, Aktuelles Veranstaltungsprogramm in der Agenda
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