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Zeitung 94 vom 01.09.2001:
Öffnungsfrage, Zivildienstgesetz, Ziviler Friedensdienst ...

SEKI BIRSFELDEN
2 neue Gesichter im Seki Birsfelden
Krieg und Frieden | von Jürg Wiedemann | 01.09.2001

Seit Januar 1990 - also seit mehr als zehn Jahren - wird im GSoA-Sekretariat in Birsfelden für eine Schweiz ohne Armee und an einer zukunftsweisenden neuen Sicherheits- und Friedenspolitik gearbeitet. Die Aufgabenbereiche sind vielfältig: Neben Kampagnen-, Medien- und Öffentlichkeitsarbeit ist das Büro in Birsfelden für die Produktion des GSoA-Infos und anderer Drucksachen, für viele administrative Belange und für den Finanzbereich der GSoA zuständig.

Seit dem Frühjahr 2001 unterstützen neu Lena Wanitsch und Luzia Jäger das GSoA-Team in Birsfelden. Zusammen mit Daniela Mitchell bilden sie die Finanzgruppe und sind für verschiedene administrative ...

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FINANZIELLES
Kampagnenbudget
Krieg und Frieden | von GSoA | 01.09.2001

Am 2. Dezember wird über die beiden Initiativen «Für eine Schweiz ohne Armee» und «Für einen freiwilligen Zivilen Friedensdienst» abgestimmt. Mit einer guten Kampagne wollen wir möglichst viele StimmbürgerInnen von unserer Idee überzeugen: 500'000 Abstimmungszeitungen, ein Plakat-Aushang in den grösseren Städten, Kleinplakate, Tischsets, Kino-Dias, Postkarten, Kleber, einige wenige Inserate, dafür umso mehr (Stand-) Aktionen in der ganzen Schweiz sind bereits geplant. Zusammen mit den etwas höheren Lohn- und Sekretariatskosten haben wir Ausgaben von 250'000 Franken für diese Kampagne budgetiert. Im Vergleich mit anderen Komitees, die meist Millionenbeträge zur ...

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NACHTRAG
Korrigendum zu «Nostalgie verhindert Denkprozesse», GSoA- Zitig Nr. 96
Krieg und Frieden | von Nico Lutz | 01.09.2001

In der Berichterstattung über die SP-interne Auseinandersetzung um die Beschaffung von Langstrecken-Transportflugzeugen wurde eine Stellungnahme von Nationalrat Mario Fehr in der «Basler Zeitung» vom 13. Juni 2001 falsch wiedergegeben. In der «GSoA-Zitig» Nr. 96 stand, Mario Fehr sage, «die SP-interne Opposition gegen dieses Beschaffungsvorhaben der 30 Milliarden Franken umfassenden Rüstungsliste sei "unsinnig", "naiv" oder gar "idiotisch"». Die Passage lautete hingegen («BaZ», 13. Juni 2001): «Der Zürcher SP-Militärpolitiker Mario Fehr jedoch ist von "der Notwendigkeit dieser Lufttransportkapazitäten" felsenfest überzeugt. Er sieht die Aufgaben für die Schweizer Armee künftig fast nur noch im Ausland und stellt ...

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ABSTIMMUNG
Armeefrei im dritten Jahrtausend
Armee und Zivildienst | von Stefan Luzi | 01.09.2001

12 Jahre sind es seit der ersten Initiative zur Armeeabschaffung. Die GSoA ist eine andere, die Schweiz ist eine andere, sogar die Schweizer Armee, die damals einen gehörigen Schock erlitt, ist eine andere geworden. Aber erst recht im Wege. Darum: Besser armeefrei im dritten Jahrtausend!

Nerven sind blankgelegen, Fakten in letzter Minute vershreddert worden, Pressesprecher wurden angewiesen, Unmögliches zu schaffen. Skandale wurden vertuscht, Vorkommnisse verschwiegen; es musste dementiert, rich-tig gestellt, korrigiert werden. Regli, Bellasi, Truppenbesuche in Striplokalen, Verkauf von Clustermunition - was ist nur aus der einst ach so stolzen Schweizer Armee geworden? Eine Überlebenskünstlerin, die seit zw ...

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ABSTIMMUNG
Feindlos unglücklich
Armee und Zivildienst | von Nico Lutz | 01.09.2001

Der Entwurf des Armeeleitbildes XXI liegt auf dem Tisch. Die Russen taugen endgültig nicht mehr als böser Feind. Neue Bedrohungen wie Migrationsbewegungen oder die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen müssen her. Und weil diese für eine Armee von 200'000 Mann zu wenig Arbeit liefern, kommt der Einsatz im Innern und die Schnüffelarmee wieder in Mode

In einem Punkt geht die GSoA mit dem Bundesrat einig: Die Sicherheitspolitik der Schweiz ist reformbedürftig und der militärpolitische Status Quo unhaltbar. Die Ausrichtung der vorgeschlagenen Armeereform lehnt die GSoA in ihrer Vernehmlassungsantwort hingegen ebenso entschieden ab. Mit dieser ...

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ZIVILER FRIEDENSDIENST
Friedfertig statt friedhöflich...
Armee und Zivildienst | von Renate Metzger-Breitenfellner | 01.09.2001

«Der zivile Friedensdienst bietet (...) eine Grundausbildung an, die Wissen und Praktiken gewaltfreier Konfliktbearbeitung vermittelt. Sie (...) steht allen in der Schweiz wohnhaften Personen offen.» So steht es in der Initiative für einen zivilen Friedensdienst. Wie könnte das funktionieren?


«Ich habe in den letzten Wochen eine neue Streitkultur entwickelt - und erkannt, dass sie die Voraussetzung ist dafür, dass sich echter Frieden einstellen kann», sagt Antonia Kofmel aus Deitingen (Solothurn). Sie ist allein erziehende Mutter und Primarlehrerin und hat kürzlich in Luzern das Zertifikat der Ausbildung für Friedensarbeit und Konfliktlösung erhalten. Ein Jahr lang hat sich Kofmel ...

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ABSTIMMUNG
Armeefrage vs. Öffnungsfrage?
Krieg und Frieden | von Nico Lutz | 01.09.2001

Wer für die Öffnung der Schweiz sei, habe am 10. Juni JA gestimmt. Die Einstellung der Stimmenden gegenüber der Armee habe keine Rolle gespielt. Anstatt nach medientauglichen Aussagen zu suchen, hätten die AuswerterInnen der Vox-Analyse zum 10. Juni gut daran getan, ihre eigenen Zahlen etwas genauer anzuschauen sollen

Für einen guten Teil der Schweizer Medien war bereits vor dem 10. Juni klar: Die Opposition gegen das neue Militärgesetz kommt von der nationalkonservativen Seite, das friedenspolitische Referendum ist zu vernachlässigen. Und so haben sie ihre Berichterstattung ausgerichtet, besonders in den Printmedien kam das linke NEIN ...

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KOSOVO
«Tschou, wie geits?»: als Freiwilliger im Kosov@
Krieg und Frieden | von Dres Hubacher, dr | 01.09.2001

Es war kein leichter Entschluss. Heute kann ich sagen, dass ich richtig entschieden habe: Ich habe drei Monate als Freiwilliger im Jugend-Projekt von SCI und GSoA in Vushtrri gearbeitet. Agnes, Joachim und ich waren das erste Team, das in den Kosov@ reiste. Ich bin der erste Rückkehrer in die Schweiz. Hier mein Erfahrungsbericht.

Aller Anfang ist schwer, zumindest nicht einfach. So war das auch bei uns. Wir brachten viele Vorstellungen und Ideen aus der Schweiz mit nach Vushtrri, für die wir später nur noch ein Schmunzeln übrig hatten. Unsere Aufgabe war: Rekognoszieren, evaluieren, formulieren. Wie beim rekognoszieren ...

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NATO, EU UND DER FALL KOSOVO
Lessons learned?
Krieg und Frieden | von Martina Fischer und Dieter Reinhardt | 01.09.2001

In einem offenen Brief vom Juli 2001 kritisieren Martina Fischer und Dieter Reinhardt* die Politik der internationale Gemeinschaft in Mazedonien: «Unfähig zur effektiven Krisenprävention und Konfliktlösung». Die GSoA-Zitig druckt Auszüge daraus ab.

Der von der NATO geplante 30-tägige Einsatz zum Einsammeln von Waffen der Rebellen ist unrealistisch. Es ist anzunehmen, dass es in dieser Zeitspanne allenfalls zu einer symbolischen Entwaffnung (sprich der freiwilligen Abgabe schrottreifer Bestände) kommen würde und dass die Frist von den gewaltbereiten Kräften eher für eine Atempause genutzt würde. Die Frage nach der Wirksamkeit dieses Nato-Einsatzes ist ...

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ZIVILER FRIEDENSDIENST INTERNATIONAL
Ziviler Friedensdienst in Kolumbien
Armee und Zivildienst | von Jean-Marie Pellaux, Josef Wey | 01.09.2001

Seit Ende 1994 ist Peace Brigades International (PBI) auf Anfrage von bedrängten Menschenrechtsorganisationen in Kolumbien aktiv. Die internationale Präsenz sichert Weiterarbeit von Basisorganisationen und schafft Räume für Friedensbemühungen

Rund 38 Vollzeitfreiwillige von Peace Brigades International (PBI)1 arbeiten in Kolumbien. Sie sind vorwiegend in der Schutzbegleitung tätig. Vier international zusammengesetzte Einsatzteams mit Sitz in Bogotà, Medellin, Barrancabermeja und Turbo begleiten MenschenrechtsverteidigerInnen, Basisorganisationen und Friedensgemeinden. Die internationale Präsenz ermöglicht diesen, ihre Arbeit trotz Drohungen und Einschüchterungen fortzusetzen.

Internationale Präsenz schützt
Zu den bisher acht Schweizer PBI-Freiwilligen in Kolumbien, drei Frauen ...

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PEACE BRIGADE
Jubiläumskonferenz 20 Jahre Peace Brigades International
Krieg und Frieden | von GSoA | 01.09.2001

Aus Anlass des 20-jährigen Bestehens lädt PBI zu einer öffentlichen Veranstaltung zum Thema «Förderung der Gewaltfreiheit und Schutz der Menschenrechte - die Rolle von zivilen Drittparteien in Konfliktgebieten» nach Konstanz (Konferenztag) und Romanshorn (Workshoptag) ein.

Gastsprecher/innen sind u.a. Johan Galtung (Norwegen), Sulak Sivaraksa (Thailand), Claudette Werleigh (Haiti), Helena Cobban (USA), Francis Deng (UNO/ Sudan), Botschafter Peter Maurer (Schweiz) und Vertreter/innen von Partnerorganisationen aus PBI-Einsatzländern.

Freitag, 26. Oktober 2001, «Konzil» in Konstanz, 14 - 22 Uhr: Schutz der Menschenrechte und Förderung der Gewaltfreiheit. Präsentationen, Podiumsgespräche, Ausstellung, Stände.

Samstag, 27. Oktober 2001, «Kantonsschule ...

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ZIVILDIENST
Gewissensprüfung abschaffen, Dauer verkürzen
Armee und Zivildienst | von Nico Lutz | 01.09.2009

Diesen Sommer hat der Bundesrat ebenfalls die Revision des Zivildienstgesetzes in die Vernehmlassung geschickt. Die Kernpunkte der GSoA-Stellungsnahme:

* In verschiedenen Punkten enthält der vorgelegte Gesetzesentwurf Verbesserungen, aber auch einige bedauerliche Verschlechterungen. Die GSoA fordert grundsätzlich, dass eine freie Wahl zwischen Militärdienst und Zivildienst ermöglicht wird. Die unwürdige Gewissensprüfung gehört endlich abgeschafft. Zudem soll die Dauer des Zivildienstes dem Militärdienst angepasst werden.
* Die GSoA wehrt sich dagegen, dass die Umschreibung von «moralischen Gründen», die dargelegt werden müssen, um als Zivildienstleistender anerkannt zu werden, verschärft wird. Besonders problematisch ist, dass im ...

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ABSTIMMUNG
Nato oder Uno? Armee oder keine?
Armee und Zivildienst | von Josef Lang | 01.09.2009

2, 5 Milliarden Franken will die SP jedes Jahr für eine Armee ausgeben, die es gemäss ihren eigenen Argumenten gar nicht mehr braucht

Die Vernehmlassungsantwort der Sozialdemokratischen Partei (SP) zur Armee XXI beginnt mit einer «Bedrohungsanalyse». Zusammengefasst lautet diese: Die wirklichen Risiken sind «nicht militärischer Natur» oder «ent-territorialisiert» (Terroranschläge) oder militärisch unabwehrbar (Massenvernichtungswaffen). Was den «Landesverteidigungsfall» betrifft, sind der «grosse Krieg in Europa und der geballte Angriff auf die Schweiz keine realistischen Szenarios.» Russland sei wirtschaftlich zu schwach, um selbst nach einem «Militärputsch» eine «Bedrohung auslösen» zu können. «Und auch die aggressive ...

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LÄRMBELÄSTIGUNG
Handgranaten zum Frühstück!
Armee und Zivildienst | von Stefan Luzi | 01.09.2009

Schiessplätze verursachen Lärm und stören Anwohner. Darum müssen die Betreiber der «zivilen» Schiessanlagen ihre Plätze bis am 31. März 2002 an die Belastungsgrenzwerte der Lärmschutzverordnung (LSV) anpassen. Dies gilt nicht für die militärischen Anlagen

Wenn pünktlich um acht Uhr morgens die ersten Schüsse über den Weiler Langnau bei Reiden hallen, weiss die Anwohnerin Anette Müller(1), welche Stunde geschlagen hat. Ihr Haus steht in unmittelbarer Nähe zum Schiessplatz Wanne, einem der acht Militärschiessplätze im Kanton Luzern. Jedes Jahr werden auf dem Gelände 250'000 ...

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BENEFIZKONZERTE
Gigi und GSoA?
Krieg und Frieden | von Stefan Luzi | 01.09.2009

Die GSoA hat vor 8 Jahren nicht nur beinahe die F/A-18 vom Himmel geholt, sie hat der Schweiz auch zu einer ihrer besten Sängerinnen (mit-) verholfen. Eine freche Behauptung? Gigi Moto erzählt warum.

Gigi, welchen Bezug hast du zur GSoA?
Pim Nieuwlands (key), Jean-Pierre von Dach (guitar, bass) und ich haben im Sommer 1993 an einem GSoA-Fest völlig unvorbereitet das erste Mal zusammen ein «unplugged»-Konzert gegeben. Die Stimmung war so gut , dass wir uns gleich musikalisch ineinander verliebten und beschlossen, weiterhin zusammen zu bleiben. Man kann sagen, dass der GSoA-Laden an der Quellenstrasse in Z ...

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INTERVIEW
Vor den Waffen nicht die Waffen strecken
Krieg und Frieden | von Stefan Luzi und Renate Schoch | 01.09.2009

Sie ging mitten in einem Krieg nach Somalia und gründete ein Quartierspital: «Wir sind kein Hilfswerk, sondern eine Genossenschaft», sagt Vre Karrer selbstbewusst. Zu ihrem Projekt befragten sie Stefan Luzi und Renate Schoch.

Vre, du kamst wenige Wochen nach dem Beginn der Uno-Mission nach Somalia. Was waren deine Eindrücke?
Lasst mich dazu ein Erlebnis erzählen: In einem Dorf in der Nähe von Merka war damals die Cholera ausgebrochen. 31 Menschen starben in einer Nacht. Ich hatte einen Kommandanten der Blauhelme kennengelernt, und ich forderte ihn auf, mit seiner Gruppe mitzukommen. Zuerst fanden sie es lächerlich ...

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