Der ZFD von A biz Z

Übersicht ]

Ausbildung ]
Chaos ]
Einmischung ]
Freiwilligkeit ]
> Geld <
Konfliktbearbeitung ]
Prävention ]
«Solidarität» ]
Vermittlung ]
Wiederaufbau ]
ZFD-International ]

Geld

Können wir uns einen Zivilen Friedensdienst überhaupt leisten?

Die GSoA-Initiative formuliert bewusst nur die allgemeinen Richtlinien für das ZFD-Ausbildungsangebot. Detaillierte Kursprogramme müssen von Fachleuten ausgearbeitet und flexibel an sich verändernde Bedürfnisse angepasst werden können.

Die zu erwartenden Ausbildungskosten sind moderat. Die von der Initiative geforderte Grundausbildung, die allen in der Schweiz lebenden Menschen offen steht, könnte beispielsweise kostengünstig als Freifach in der Schule angeboten werden. Für Erwachsene sind verschiedene Modelle denkbar, z.B. Abendkurse oder eine Intensivwoche. Dazu braucht es keine grosse Bürokratie, denn der Staat organisiert nur das, was nicht schon von privaten Trägern geleistet wird.

Professionelle Friedensdienst-Einsätze in Krisengebieten erfordern eine intensivere Schulung. Ein ambitioniertes ZFD-Projekt, das eine viermonatige Ausbildung und einen anschliessenden Zweijahres-Einsatz in Bosnien von 200 Freiwilligen beinhaltete, wurde 1996 im deutschen Bundestag diskutiert. Die dafür budgetierten Kosten von 30 Millionen DM erschienen den ParlamentarierInnen aber als zu hoch – lieber bewilligten sie gleichzeitig 700 Millionen DM für die Beteiligung der Bundeswehr an der Nato-Intervention auf dem Balkan.

Das deutsche ZFD-Ausbildungsprojekt wurde 1997 in redimensionierter Form vom Bundesland Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Vergleicht man die Kosten dieser Ausbildung mit jenen 50 Millionen Franken, die VBS-Chef Ogi als zusätzliches Sold-Zückerchen für die Offiziere der maroden Schweizer Armee aufwerfen will, zeigt sich: Für dieselbe Summe könnten 1665 Menschen während vier Monaten zu hochqualifizierten FriedensarbeiterInnen ausgebildet werden.

Friedensdienstleistende im Einsatz leisten nicht nur viel sinnvollere Arbeit, sie sind auch billiger: Nach Berechnungen von Peace Brigades International kostet ein Friedensdienstleistender rund zehnmal weniger als ein Blauhelm-Soldat am selben Einsatzort.

Der ZFD leistet im Gegensatz zur Armee nicht nur sinnvolle Arbeit, er ist auch klar kostengünstiger. Die GSoA-Initiative unterstützt schon bestehende zivilgesellschaftliche Ansätze. Ihre Annahme würde nicht zur Einrichtung einer «Friedens-Bürokratie» führen.

© 1998 by GSoA; Gruppe Schweiz ohne Armee
gsoa@gsoa.ch, http://www.gsoa.ch/