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VermittlungKann ein Ziviler Friedensdienst effizienter vermitteln als die traditionelle Diplomatie? |
Das Instrument der Vermittlung kann sowohl präventiv als auch während einer Krise oder eines Krieges eingesetzt werden. Manchmal gelingt es angesehenen Persönlichkeiten, einen Konflikt durch Vermittlung zu entschärfen. So spielt der katholische Bischof Samuel Ruiz bei den Friedensverhandlungen im Chiapas-Konflikt seit 1994 eine wichtige Rolle. Das diplomatische Gewicht der internationaler Staatengemeinschaft ist für den Erfolg von Verhandlungsanstrengungen aber häufig von entscheidender Bedeutung. Bestes Beispiel dafür sind die jüngsten Verhandlungserfolge von UNO-Generalsekretär Kofi Annan angesichts eines drohenden Krieges am Golf. Auch bei den Langzeitmissionen der OSZE, beispielsweise in Georgien, Moldawien, auf der Krim-Halbinsel, in Estland oder in Bosnien-Herzegowina spielt Vermittlung als vertrauensbildende Massnahme auf den verschiedensten Ebenen ein wichtige Rolle. Sogar einzelne Staaten können jenseits von bornierter Interessenpolitik erfolgreiche Vermittlungspolitik betreiben, wie Norwegens Engagement für das Friedensabkommen zwischen Israel und der PLO von1993 beweist. Andererseits stösst diese Art präventiver Diplomatie schnell an Grenzen: Staaten dürfen sich normalerweise nicht in die «inneren Angelegenheiten» anderer Länder einmischen oder auf dessen Territorium aktiv werden. Wenn es darum geht, Konfliktparteien überhaupt miteinander in Kontakt zu bringen, Positionen zu klären und Interessen zu definieren, können regierungsunabhängige Organisationen (NGOs) und unparteiische professionelle MediatorInnen daher einen wichtigen Beitrag leisten. Die Organisation «International Alert» mit Sitz in London beispielsweise knüpft in Sri Lanka, Kambodscha und der Kaukasus-Region Kontaktnetze zwischen lokalen NGOs, Regierungsstellen, internationalen Körperschaften und den Konfliktparteien. Sie will die Beteiligten von der Notwendigkeit überzeugen, gemeinsam nach konstruktiven Lösungen zu suchen. Die bekannte russische Menschenrechtsorganisation Memorial vermittelte zwischen armenischen und aserbeidschanischen Gruppen sowie zusammen mit «Human Rights Watch» im Grenzkonflikt zwischen Inguschetien und Ossetien. | |
Der ZFD schafft bessere Voraussetzungen für die Vermittlung in Konfliktsituationen. Er kombiniert dabei die Vorteile offizieller Diplomatie und zivilgesellschaftlicher Vernetzung. |
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