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Zeitung 159 vom 30.09.2014:
Friedensmarsch gegen Militarismus und Nationalismus

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Editorial
Krieg und Frieden | von Adi Feller | 30.09.2014

Liebe Leserin, lieber Leser

Die Welt scheint in Flammen - ob in der Ukraine, in Syrien, im Irak oder in Gaza - der
Krieg zeigt wieder sein hässlichstes Gesicht. Entflammt ist auch die Kriegsrhetorik.
Die lauteste Forderung ist im Moment nämlich nicht die nach Frieden, sondern nach Waf-
fenlieferungen in die Krisenregionen. Dabei ist vielfach gerade die Hochrüstung zur
vermeintlichen Stabilisierung eines Regimes oder zur Unterstützung einer Rebellen-
bewegung eine der Hauptursachen dafür, dass Jahre und Jahrzehnte später politische
Konflikte zu blutigen Kriegen eskalieren. Bei den wenigen vorhandenen Bemühungen
zur Konfliktlösung wird die Uno ...

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DREILÄNDERECK
Friedensmarsch gegen Nationalismus und Militarismus
Krieg und Frieden | von Daniela Fischer | 30.09.2014

Am diesjährigen 1. August organisierte die GSoA zusammen mit anderen Organisationen einen Friedensmarsch im Basler Dreiländereck. Rund 500 Personen erinnerten gemeinsam an den Beginn des Ersten Weltkrieges und setzten ein Zeichen gegen Nationalismus und Militarismus - Ideologien, die auch heute noch für Kriege und Konflikte rund um den Erdball verantwortlich sind.

Jedes Jahr weckt der 1. August in vielen Schweizer Innen patriotische Gefühle und den damit verbundenen Wunsch «ihre» Nation zu feiern. Die GSoA öffnete dieses Jahr zusammen mit anderen Organisationen den Blick auf die internationale Gemeinschaft. Mit einem Friedensmarsch wies sie darauf hin, dass vor rund ...

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VOLLVERSAMMLUNG
Ein erfreulicher Rückblick
Krieg und Frieden | von Adi Feller | 30.09.2014

In Solothurn feierten am 22. Juni die versammelten GSoA-AktivistInnen den historischen Sieg in der Gripen-Abstimmung. Drei ReferentInnen thematisierten die Friedensbewegungen und die Kriegsdienstverweigerung während des Ersten Weltkrieges. Die Abstimmungskampagne für das Gripen- Nein erforderte viel Energie. Dank der tatkräftigen Mithilfe vieler AktivistInnen konnte die GSoA am 18. Mai einen historischen Sieg feiern. Sechs Jahre haben wir auf diesen Sieg hingearbeitet: Wir haben über 100'000 Unterschriften für eine Initiative gesammelt. Diese Initiative ermöglichte eine referendumsfähige Vorlage, wofür wir wiederum einen grossen Teil der Unterschriften sammelten. Doch auf diesen Lorbeeren können wir uns ...

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ARMEEBUDGET
Was passiert mit den Gripen-Geldern?
Kampfflugzeuge | von Seraina Patzen | 30.09.2014

Nach dem Nein zu neuen Kampfflugzeugen ist das Gerangel um die jährlichen 300 Millionen losgegangen, die für den Gripen reserviert waren. Die bürgerlichen Kräfte im Parlament wollen das Geld bei der Armee belassen. Sie könnten sich durchsetzen.

Das Nein am 18. Mai war nicht nur ein Nein zur Aufrüstung, es war auch ein klares Nein zur Ausgabe von zehn Milliarden Franken an Steuergeldern für neue Kampfflugzeuge. Die sich seit Jahren in Umfragen abzeichnende Skepsis der Bevölkerung gegenüber höheren Militär ausgaben schlug sich zum ersten Mal in einer Abstimmung nieder ...

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GLOSSE
Heisse Luft über Payerne
Kampfflugzeuge | von Beni Müller | 30.09.2014

Diesen Herbst fand das 100-jährige Jubiläum der Schweizer Luftwaffe statt und dazu die grösste Militärflugshow Europas, die Air14 in Payerne. Sie produzierte viel Lärm, Kerosingestank und Stau auf der A1, und die schweizerische Kampfjet-Flotte kam zu dem Einsatz, zu welchem sie hauptsächlich angeschafft wurde: Pirouetten-Fliegen mit roten und weissen Kondensstreifen. Den Gripen hatte Saab nur mit blauen und gelben Kondensstreifen im Angebot. Dies war eventuell der Grund, weshalb der Gripen beim Evaluationstest durchfiel. Erst als Ueli Maurer während der Abstimmungskampagne auf die Idee kam, die «Beste Armee der Welt» könnte Kampf- jets ...

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VOX-ANALYSE GRIPEN
Details des Nein
Kriegsmaterial-Exporte | von Adi Feller | 30.09.2014

Die Ergebnisse der Nachbefragung unter 1500 Stimmberechtigten, bekannt als die Vox-Analyse, bringen einige zusätzliche Erkenntnisse über den erfreulichen Ausgang der Gripen-Abstimmung. Bei einer Stimmbeteiligung von 55.5 Prozent stimmten total 1'542'165 stimmberechtigte Personen gegen die Beschaffung des Kampfjets Gripen. Gemäss Befragung stimmte mehr als die H ...

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KRIEGSMATERIAL
Keine Waffenlieferungen in den Nahen Osten!
Kriegsmaterial-Exporte | von Meret Schneider | 30.09.2014

Der Nahe Osten stellt seit Jahrzehnten ein Pulverfass dar, in dem immer wieder zwischenstaatliche Krieg und Bürgerkriege ausbrechen. Dennoch gehört die Region zu den häufigsten Destinationen von Kriegsmaterial, auch aus der Schweiz.

Im Jahr 2013 exportierte die Schweiz Kriegsmaterial im Wert von über 20 Millionen Franken nach Saudi-Arabien und von mehr als 10 Millionen in die Vereinigten Arabischen Emirate. Doch damit nicht genug, auch Libanon, Israel, Jordanien, Katar, Bahrain, Oman und Kuwait waren Zielländer Schweizer Waffenexporte, also beinahe alle Länder der Region. Des Weiteren beschloss der Bundes- rat im Frühling 2014, Hermes 900 Drohnen ...

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INTERVIEW
«Unser Kampf bleibt vonnöten!» Aline Trede im Gespräch rund um die Weiterentwicklung der Armee (WEA)
Armee und Zivildienst | von Nora Komposch | 30.09.2014

Aline Trede ist 1983 geboren und in der Stadt Bern in einer Gross-WG aufgewachsen. Nach ihrer Schulzeit studierte sie Umweltnaturwissenschaften an der ETH in Zürich und arbeitete danach bis Ende 2012 beim VCS als Kampagnenleiterin. Seit 2013 sitzt sie für die Grünen Kanton Bern im Nationalrat und ist seit Anfang Jahr Mitglied der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrates (SiK-N). Zudem ist Aline Trede seit vielen Jahren Mitglied der GSoA. Das Interview führte Nora Komposch

Liebe Aline, du bist nun 31 Jahre jung und sitzt bereits in der SiK-N. Wie kam es dazu, dass du schon so fr ...

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MILITÄRPROPAGANDA
Zimmerwald statt Marignano!
Krieg und Frieden | von Josef Lang | 30.09.2014

Im September 2015 begeht die offizielle Schweiz den 500. Jahrestag der Schlacht von Marignano. Deren nationalistisch militärischen Symbolik soll eine humanistisch-zivile Alternative entgegengestellt werden. Dafür eignet sich der 100. Jahrestag der internationalen Antikriegs-Konferenz von Zimmerwald, die im September 1915 stattfand.

Marignano wird dargestellt als Ende eidgenössischer Grossmachtpolitik und Beginn der Neutralität. Allerdings dürfte die kurz darauf folgende Glaubensspaltung entscheidender zur Kühlung des aussenpolitischen Übermuts bei getragen haben als die verheerende Niederlage vom 14. September 1515. Und die Verknüpfung von Neutralität und Marignano wurde erst 176 Jahre später erfunden.

Eine der wichtigsten ...

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KRIEG UND FRIEDEN
Die Friedensbewegung stärken in Zeiten internationaler Konflikte
Krieg und Frieden | von Nikolai Prawdzic | 30.09.2014

Bürgerkrieg in der Ukraine, Syrien- und Gaza-Krieg, der Vormarsch des «Islamischen Staates» (IS) im Irak, der Bürgerkrieg in Libyen - es herrscht der Eindruck, die halbe Welt stünde in Flammen. Dauerhafter Frieden scheint in diesen Konflikten in weiter Ferne zu liegen. Eine konsequente Friedenspolitik ist gerade darum unentbehrlich.

Friedensbewegte sind verunsichert, wenn Putin scheinbar alle diplomatischen Versuche europäischer Staaten ins Leere laufen lässt, wenn Nato-Generalsekretär Rasmussen die Gunst der Stunde wahr nimmt und eine weitere Aufrüstung der westlichen Armeen fordert und wenn die deutsche Regierung aus «humanitären» Gründen Waffen in den umk ...

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VERWEIGERUNG
Deserteure sind Helden
Krieg und Frieden | von Stefan Dietiker | 30.09.2014

An der GSoA-VV am 22. Juni referierte der deutsche Historiker Christoph Jahr zum Thema Kriegsdienstverweigerung im Ersten Weltkrieg. Der hundertste Jahrestag des Kriegsausbruchs sollte Anlass für Forschung und Gesellschaft sein, sich jenen zu widmen, die «Nein zum Dienst an der Waffe» gesagt haben.

Das Referat beleuchtete die Geschichte jener Männer, die von den einen als «gewissenlose Feiglinge», von den anderen hingegen als «selbstlose Helden» bezeichnet wurden. Christoph Jahr brachte den anwesenden GSoA-Mitgliedern einerseits die Motive der Deserteure näher und zeigte andererseits auf, wie es Einzelne schafften, von der Armee weg zukommen. Die Gründe der Fahnenflucht sind ...

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BUCHBESPRECHUNG
Neuer Blick auf die Schweiz im Ersten Weltkrieg
Krieg und Frieden | von Adi Feller | 30.09.2014

Jahrzehntelang war die Geschichte des Ersten Weltkrieges in der Schweiz kein Thema in der Geschichtswissenschaft. Nachdem der Zweite Weltkrieg seit den 90er Jahren durch detaillierte Studien aufgearbeitet wurde, nähert sich die Geschichtswissenschaft 100 Jahre nach Beginn der «Urkatastrophe» der Situation in der Schweiz zu dieser Zeit.

Konzipiert als Begleitwerk für eine schweizweit gastierende Wanderausstellung zum Ersten Weltkrieg erschien kürzlich der Band «14/18 Die Schweiz und der Grosse Krieg», herausgegeben von Roman Rossfeld, Thomas Boumberger und Patrick Kury im hier + jetzt Verlag. Ausstellung und Buch wurden von einem Verein von HistorikerInnen konzipiert und umgesetzt, welche die Geschichte ...

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ATOMWAFFEN
Forderung nach atomarer Abrüstung
Krieg und Frieden | von dr | 30.09.2014

Gemessen an den unmittelbaren, wie auch den langfristigen Konsequenzen eines Einsatzes, sind Atomwaffen in ihrer Destruktivität und Willkür mit keinen anderen Waffensystemen vergleichbar. Dennoch fallen sie als einzige Massenvernichtungswaffen nach wie vor unter kein völkerrechtliches Verbot.

Am 6. August 2015 wird es 70 Jahre her sein, seit die erste Atombombe über Hiroshima gezündet wurde. Drei Tage später wurde Nagasaki von einer Plutoniumbombe erschüttert. Die Schreie Zehntausender, verbrannte, blutige, auf gedunsene Körper, missgebildete, entstellte Menschen und auf ewig zerstörtes Erbgut sind die Folgen - das unermessliche humanitäre Leid von Generationen ist kaum fassbar ...

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EUROSATORY
Der Supermarkt des Todes
Kriegsmaterial-Exporte | von Andreas Weibel | 30.09.2014

Alle zwei Jahre findet in Paris die weltweit grösste Messe für Landkriegsgerät statt. Ausserordentlich präsent waren dieses Jahr auch Schweizer Rüstungskonzerne - unter anderem mit aggressiver Werbung.

Die Ruag, die grösste Schweizer Waffenproduzentin, hat sich ihren Auftritt an der diesjährigen Waffenmesse Eurosatory in Paris einiges kosten lassen. Der Konzern, der sich zu 100 Prozent im Besitz der Eidgenossenschaft befindet, hat sich nicht nur schicke Stände gleich in zwei Aus- stellungshallen geleistet. Der Bundesbetrieb hat sich auch das Recht gekauft, als einziges Unternehmen seine Werbetafeln auf dem Weg zu den Messeeingängen zu platzieren ...

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